Essen. . Aus dem Ruhrbistum pilgern 40 junge Menschen zum Weltjugendtag nach Panama. Sie besuchen eine Messe mit Papst Franziskus und helfen vor Ort.

„Es ist gigantisch mit so vielen jungen Menschen an einem Ort zu sein, die an das glauben, was man selbst glaubt“, sagt Susen Walter. Aufgeregt aber voller Vorfreude blicken die 23-jährige Essenerin und der ein Jahr jüngere Michael Griemens auf die kommenden zwei Wochen. Denn die werden sie in Panama verbringen – beim diesjährigen Weltjugendtag der katholischen Kirche.

Zu dem besonderen religiösen Treffen soll es voll werden in Panama City: Die Organisatoren in dem kleinen mittelamerikanischen Land rechnen mit 200.000 Pilgern aus der ganzen Welt, hinzu kommt eine nicht kalkulierbare Zahl an Teilnehmern aus umliegenden Ländern, die zum Abschlussgottesdienst mit Papst Franziskus pilgern werden. Aus Deutschland machen sich rund 2300 junge Pilger auf den weiten Weg, darunter 162 aus dem Erzbistum Köln, 100 aus dem Bistum Münster und 40 junge Pilger aus dem Ruhrbistum, zu denen Walter und Griemens zählen.

Eng mit der Gemeinde in Essen-Altenessen verbunden

Mit der Kirche sind sie seit ihrer frühesten Kindheit eng verbunden. In ihrer Gemeinde St. Hedwig in Essen-Altenessen waren sie als Messdiener aktiv, später als Gruppenleiter und im Gemeinderat. Schon 2016 besuchten sie gemeinsam den Weltjugendtag im polnischen Krakau, an dem über 3 Millionen Pilger teilgenommen haben. „Die Straßen in Krakau waren voll, da hat man die vielen Menschen gemerkt. Bei der Abschlussmesse auf dem großen Feld aber dann nicht mehr“, erzählt Griemens von seinen Eindrücken damals. Trotz der Menschenmassen sind sie damals dem Papst ganz nah gekommen, so Walter.

„Er ist mit seinem Papamobil an uns vorbeigefahren, da konnten wir ihn auf 20 Meter sehen.“ Zuvor hatten sie die Nacht bereits auf dem Feld der Abschlussmesse verbracht. „Vigil“ nennt sich das in der katholischen Kirche. Besonders viel Schlaf haben sie damals allerdings nicht bekommen und auch in Panama wollen sie die Nacht über wach bleiben. „Wir erzählen uns Geschichten und singen Lieder“, sagt Walter, die ihre Reise nach Polen immer noch in guter Erinnerung hat: „Wir haben damals tolle Erfahrungen gemacht. Mit unserer Gastfamilie schicken wir uns immer noch Weihnachtskarten.“

Impfungen extra für Panama

Dass Panama eine gänzlich andere Erfahrung werden wird, merkten Walter und Griemens schon bei den Vorbereitungen für die Reise: „Von uns war noch niemand so weit von Zuhause weg“, sagt Walter. Zwölf Stunden Flugzeit, sechs Stunden Zeitverschiebung und aktuelle Temperaturen um die 30 Grad Celsius – all das macht sich schon im Gepäck der Essener bemerkbar: Kurze Hosen und leichte T-Shirts statt dicker Winterjacke und Pullover, dazu Mückenspray und Moskitonetz. Bereits seit September saßen sie regelmäßig im Wartezimmer ihres Arztes: „So viele Impfungen haben wir noch nie gekriegt“, sagt Griemens. Gelbfieber, Cholera, Typhus und Tollwut. Reine Vorsichtsmaßnahme, sagt er.

Der 34. Weltjugendtag in Panama

Der Weltjugendtag in Panama ist nach Zählung des Vatikans der 34. Weltjugendtag. Panama rechnet mit rund 200.000 Teilnehmern aus aller Welt.

Die Veranstaltung unterteilt sich in zwei Abschnitte. Vom 17. bis 21. Januar haben die Teilnehmer bei den „Tagen der Begegnung“ die Chance, sich und das Gastgeberland kennenzulernen. Der Weltjugendtag findet vom 22. bis 27. Januar statt. Den Abschluss bildet ein zweiteiliger Abschlussgottesdienst mit Papst Franziskus.

Die Gruppe des Bistums Essen dokumentiert ihre Reise auf dem sozialen Netzwerk Instagram. Die Bilder und Berichte werden unter www.instagram.com/ruhrbistum zu sehen sein.

In Panama wird die Gruppe des Ruhrbistums in einer Schule des Amigonianer-Ordens unterkommen. Mit dabei sind Pilger aus Ecuador, Spanien, Kolumbien und Nicaragua. Während der „Tage der Begegnung“ werden die Pilgergruppen gemeinsam die Klassenräume der Schule neu streichen, den Panamakanal besuchen und ein Fußballturnier ausspielen. Verständigungsschwierigkeiten machen ihnen keine Sorgen: „Zur Not gibt es Übersetzer im Internet und beim Fußball braucht man ja eh keine Sprache“, sagt Walter.

Wenn in der kommenden Woche der Weltjugendtag dann so richtig losgeht, wird die Gruppe jeden Tag in Panama City verbringen. Dort wird es ein breites kulturelles und religiöses Programm geben – auch Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck wird vor Ort sein und Glaubensgespräche führen. Besonders freuen sich Walter und Griemens auf die Atmosphäre während dieser Tage: „Es ist viel entspannter. Die Jugendlichen sind offener“, sagt der 22-Jährige. Und Walter ergänzt: „Die Treffen sind sehr bestärkend.“