Bottrop. . GBB nimmt neue Projekte in Kirchhellen, der Boy und in Batenbrock in Angriff. Sie erhält viel Geld für sozialen Wohnungsbau vom Land.
2,7 Millionen Euro standen Bottrop im Jahr 2017 aus dem Landestopf für sozialen Wohnungsbau zu. In diesem Jahr waren es 2,9 Millionen Euro. Trotzdem war die Summe der Fördermittel, die nach Bottrop floss, um ein vielfaches höher. Möglich macht das unter anderem die städtische Gesellschaft für Bauen und Wohnen (GBB). Für ihre Projekte in der Boy und die Sanierung eines Innenstadtquartiers konnte sie zusätzliche Gelder einwerben.
Für die neue Siedlung zum Haldenblick – ehemals Robert-Brenner-Straße – erhält die GBB 6,3 Millionen Euro aus dem Fördertopf für Quartiersentwicklung. Damit entsteht in der Boy ein neues Viertel mit 52 Wohneinheiten – für Familien genauso wie für Einzelpersonen. 40 Wohnungen sind dann öffentlich gefördert und stehen Menschen mit Wohnberechtigungsschein zu.
Wohnungen aus den 1950er-Jahren
Auch in der Innenstadt schafft die GBB neue Sozialwohnungen – auf ungewöhnlichem Wege, wie Geschäftsführer Stephan Patz ankündigte. Sie wird ihre Objekte Germaniastraße 22 und 24 sowie Scharnhölzstraße 56 und 58 sanieren. Da schießt das NRW-Bauministerium 1,3 Millionen Euro zu. Im Gegenzug gehen die 21 Wohnungen dann für 20 Jahre wieder in die Bindung als Sozialwohnung. Bei den Objekten handele es sich mit um die ersten GBB-Bauten überhaupt. Sie wurden in den 1950-er-Jahren gebaut und sind längst aus der Bindung heraus.
GBB will sich digitaler aufstellen
Eine nachhaltige Digitalisierungsstrategie kündigt Geschäftsführer Stephan Patz an. Im Frühjahr 2019 will die GBB ein Kundenportal freischalten. Dort können Mieter Kontakt zur GBB aufnehmen aber auch Bescheinigungen und Verträge herunterladen. Auch eine App ist geplant.
Auch im sozialen Netzwerk Facebook ist die GBB vertreten.
Auch für die Mieter sei diese Art der Sanierung ein Vorteil, sagt Patz. Hätte die GBB sie frei finanzieren müssen, hätte die Mieterhöhung möglicherweise auch Mieter überfordert. So aber könnten die Kosten aufgefangen werden. Mit den Mietern sei auch die neuerliche Bindung kompatibel, sprich denen, die jetzt noch in den teils mit Kohleöfen beheizten Wohnungen wohnen, stünde ein Berechtigungsschein zu. Sie müssten nicht umziehen, können in ihrem gewohnten Umfeld bleiben.
Große Bedeutung für die Stadt
Volker Jungmann, für die CDU im GBB-Aufsichtsrat, hebt noch einmal die Bedeutung der GBB für den Bau öffentlich geförderter Wohnungen in Bottrop hervor. Ja, auch andere Investoren seien auf dem Gebiet aktiv, doch die Höhe der zusätzlichen Mittel, die die GBB mit Unterstützung der Stadtverwaltung eingeworben habe, sei schon enorm. „Das sind Mittel, die noch auf die Gelder drauf kommen, die Bottrop zustehen.“ Das sei gelungen, weil die GBB das Land mit ihren Konzepten überzeugt habe. Für das Projekt Haldenblick waren die Verantwortlichen vom Land sogar vor Ort, um sich die Planungen und das Areal anzusehen, beschreibt Klaus Müller, Technischer Beigeordneter und Mitglied der GBB-Geschäftsführung, den Aufwand. Die soziale Durchmischung und die Ausrichtung auf Familien bei diesem Projekt mache es aus Sicht des Landes förderwürdig.
Zusätzlich baut die GBB auf einem Teil des Pausenhofs der ehemaligen Michael-Ende-Schule an der Kellermannstraße ein Acht-Familienhaus mit sechs öffentlich geförderten Wohnungen. Rundherum besitzt die GBB in dem Quartier schon einige Objekte. In Kirchhellen wiederum wird die Gesellschaft eine Kita für 100 Kinder an der Horsthofstraße bauen, deren Betreiber jedoch noch nicht fest steht.