GBB plant in Bottrop den Abriss der Häuser in der Boy
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Bottrop. . Häuser an der Robert-Brenner-Straße sollen weg. Als Flüchtlingsunterkunft, wie ein Immobilienmakler meint, sind sie nicht geeignet, sagt die Stadt.
Die Stadt sucht Unterkünfte für Flüchtlinge, an der Robert-Brenner-Straße stehen ganze Häuserblöcke der städtischen Gesellschaft für Bauen und Wohnen (GBB) leer. Aus Sicht eines Bottroper Immobilienmaklers absolut unverständlich. Er sieht dort in der Boy 50 Wohnungen, in denen Flüchtlinge untergebracht werden könnten.
Tatsächlich leben in zwei Häusern bereits Flüchtlinge. Doch die anderen Blöcke eignen sich nicht mehr als Unterkunft. Denn generell will die GBB ihren Bestand dort abreißen. Die Ausschreibung für den Abriss des ersten Blocks gehe in Kürze raus, sagt Kerstin Sebellek, die Leiterin des Bestandsmanagements bei der GBB. In dem Block hatten zuletzt schon Polizei und Feuerwehr Übungen abgehalten.
Ohne vorherige und umfangreiche Instandsetzungsarbeiten könnten dort keine Menschen einziehen. Ein zweiter Block soll im kommenden abgerissen werden, der dritte – in dem momentan Flüchtlinge leben – soll weichen, wenn er nicht mehr benötigt wird, so Kerstin Sebellek.
Selbstverständlich habe die Stadt die GBB-Häuser in ihre Überlegungen mit einbezogen, sagt Sozialdezernent Willi Loeven. Doch bei einem Ortstermin habe sich schnell gezeigt, dass sich die meisten Gebäude nicht zur Unterbringung eignen. Eine Instandsetzung wäre viel zu aufwändig und zu teuer. „Abriss und Neubau sind günstiger“, erklärt Willi Loeven die Sichtweise der Stadt.
Überall im Stadtgebiet Wohnraum schaffen
Gegen eine weitere Belegung der Häuser an der Robert-Brenner-Straße spricht außerdem ihre unmittelbare Nähe zum Borsigweg und den dortigen Flüchtlingsunterkünften. War es doch bisher Linie der Stadt, Flüchtlinge möglichst nicht geballt in einem Quartier unterzubringen, sondern ihnen stattdessen möglichst überall im Stadtgebiet Wohnmöglichkeiten zu bieten.
Schon die Unterbringung in der Körnerschule – ebenfalls in der Boy – hatte für Diskussionen in der Politik gesorgt. So hatte die Bezirksvertretung Süd bei der Vorstellung der Pläne für die Körnerschule vor einem Jahr zugestimmt, forderte zugleich aber die Verwaltung auf, auch in anderen Stadtteilen nach Unterbringungsmöglichkeiten zu suchen. Das sei im Sinne der Flüchtlinge und erleichtere deren Integration.
Schwierige Sozialstruktur im Süden
Die Sozialstruktur im Bottroper Süden sei ohnehin schwierig. Und am Borsigweg, auf der Grenze zwischen Batenbrock und der Boy, existiere eine weitere große Flüchtlingsunterkunft, so die damaligen Argumente der Bezirksvertreter.
In der Zwischenzeit entstanden mit den Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes an der Braker- und der Glückaufstraße weitere Unterkünfte im Süden der Stadt.
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