Bottrop.
Bottrops größtes Denkmal ist von unschätzbarem Wert. Es liegt im Herzen der Stadt und ist voller Leben und Sehenswürdigkeiten.
Hinter dem historischen Torhaus an der Parkstraße zieht die Wasserfontäne inmitten der Allee dunkelgrüner Hainbuchen unweigerlich die Blicke auf sich. Zwei Knirpse fahren im Wege-Karree mit ihren kleine Rädern Rennen. Spaziergänger führen Hunde aus, und Jogger drehen ihre Runden. Von weiter her ist Kinderlachen zu hören.
„Unser Stadtpark ist ein wahres Kleinod“, meint Stadtsprecher Andreas Pläsken, „viele Bürger sehen ihn längst als Selbstverständlichkeit an.“ Nächstes Jahr wird die Stadt den Park groß feiern. Dann steht das 100. Jubiläum an, denn 1913 hat der Entwurf für den vorderen Teil des Parks hinter dem Torhaus von 1914 vorgelegen. Seine heutige Prägung nach dem Vorbild englischer Landschaftsparks verlieh ihm die Stadt jedoch erst 1921.
„Der Park lebt von seinen Gegensätzen“, meint Klaus Arentz, der Abteilungsleiter im städtischen Fachbereich für Umwelt und Grün, während er durch die kleine Allee mit alten Silberlinden schlendert. Hunderte Blumen blühen in den auffällig gemauerten Blumenterrassen aus Ruhrsandstein oder vor dem Kreuzwasserbecken, in dem die erste Fontäne in den Himmel schießt. „Wir pflanzen gut 10 000 Sommerblumen jedes Jahr“, erklärt Peter Lackmann, der Fachmann für die Pflege des städtischen Grüns. Im Herbst setzen die Gärtner 30 000 Blumenzwiebeln in die Erde.
Neben dem Kreuzbecken im vorderen Park seien nicht nur der Brunnen aus den 50iger Jahren am Overbeckshof, sondern auch das Biotop am Museum Quadrat eine der Sehenswürdigkeiten des Stadtparks. So schön das auch sei, immer wieder ließen Kraftmeier und Kunstdiebe ihrer Zerstörungswut freien Lauf. Die einst abmontierte Büste Alexander von Humboldts am Rande des Weges zum Quadrat sei immerhin wieder aufgefunden worden, die Skulptur George Rickeys im Skulpturen-Garten des Quadrats fehle jedoch bis heute.
Kraftmeier und Kunstdiebe
Klaus Arentz kann es auch jetzt kaum fassen: „Die Schrauben, die die Skulptur auf ihrem Stein im Teich hielten, haben die Diebe wieder aufgeschraubt.“ Tausende von Euros kostet es die Stadt, um solche Schäden auszugleichen, sei es weil Rohlinge die Steinplatten des Kreuzbeckens ins Wasser warfen oder Diebe versuchten, die Metallfassungen im Springbrunnen am Overbeckshof abzureißen. Als nächstes stehe im Park hinter dem Quadrat die Reparatur der Treppe zum Overbeckshof an, da sei aber Verschleiß der Grund.
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Ganz in der Nähe steht der älteste Baum des Stadtparks. Die mächtige Rotbuche am Schwarzen Weg vor der Wiese am Overbeckshof ist fast 200 Jahre alt. „Dem Baum ging es nicht so gut“, sagt Peter Lackmann. Die Buche war zu sehr in ihr Rundbeet eingepfercht. Also öffneten die Gärtner den Steinkreis zu einem Hufeisen, so dass die Wurzeln der alten Buche besser wachsen konnten. „Das hat ihr richtig gut getan“, stellt Lackmann nun zufrieden fest.
Hier ist Kinderlachen lauter zu hören. Neben Tennisverein, Kleingärten und Minigolfplatz prägt ja auch der große Spielplatz das Bild des Parks. „Das ist unser erster großer Spielplatz“, meint Stadtsprecher Pläsken, „und der steht in der Beliebtheitsskala ganz weit oben“. Das gilt wohl nicht nur für Familien aus Bottrop. Gerade halten Autos mit Essener Kennzeichen auf dem Parkplatz, und eilig springen Kinder hinaus.
Positives Presseecho
Der Stadtgarten stößt auf ein positives Echo in der Presse. So war erst 2010 in der Hamburger Zeit zu lesen: „In Bottrop lässt sich sehr angenehm ausweichen - in die milde, englische Noblesse eines generösen Stadtparks nämlich“.
Neulich las man im Berliner Tagesspiegel: „Alle großartigen Parks dieser Welt: Der Central Park natürlich, der Bois de Boulogne, der Bottroper Stadtgarten“.