Bottrop. . Die Kosten für Biomüll und Straßenreinigung steigen. Die Leerung der grauen Tonne wird um weniger als zwei Cent pro Liter Müll teurer - im Jahr.

Die Gebühren für die Müllabfuhr, die Straßenreinigung und den Winterdienst steigen im nächsten Jahr an. Die Bottroper Entsorgung und Stadtreinigung (Best) hält den Anstieg allerdings in engen Grenzen. So wird die Restmüllabfuhr im Schnitt weniger als zwei Cent pro Liter Abfall teuer - im Jahr.

Die Gebühren für die Leerung einer 60-Liter-Abfalltonne steigen um 1,03 Euro auf künftig 129,99 Euro. „Den einen Euro sollte man verkraften können“, lobte CDU-Ratsherr Volker Jungmann die Gebührenpolitik der Best. „Gebührenerhöhungen sind nie populär“, sagte der CDU-Sprecher im Verwaltungsrat des städtischen Unternehmens. Es sei daher besser, sie in kleineren Schritten vorzunehmen. Dann müssten die Anwohner keine allzu großen Gebührensprünge hinnehmen.

Sperrmüll und Altpapier-Abholung bleiben kostenlos

SPD-Sprecherin Renate Palberg rechnete vor, dass die Restmüllgebühren um 0,8 Prozent ansteigen werden. „Das ist eine moderate Erhöhung“, stellte sie fest. „Wir sind außerdem froh, dass auch im nächsten Jahr die blaue Papiertonne und die Sperrmüllabfuhr kostenlos sein werden“, hob sie hervor. Auch die DKP begrüßte das.

Best-Vorstand Uwe Wolters wies außerdem auf ein weiteres Angebot hin, mit dem Anwohner Gebühren sparen können: die 70-Liter-Müllsäcke zum Preis von 2,90 Euro. „Wenn die graue Mülltonne schon voll ist, kann man die Abfallsäcke dazu stellen“, erklärte er. So müssten die Bürger nicht gleich die teureren nächstgrößeren Abfallbehälter anschaffen.

Best profitiert von Vertrag mit Kraftwerk in Karnap

Für die Leerung der Biotonnen fällt der Gebührenanstieg mit 3,5 Prozent allerdings deutlicher aus als beim Restmüll. Die braune 240-Liter-Tonne wird nächstes Jahr 83,18 Euro kosten. CDU-Sprecher Jungmann erklärte jedoch, dass die Abholung der Grünabfälle teils über die Gebühren für die graue Tonne mitfinanziert werde. Ohne diese Subventionierung wären die Gebühren für den Biomüll höher. „Wir haben hier immerhin neun Monate lang eine wöchentliche Leerung der Umwelttonne“, betonte ÖDP-Ratsherr Stefan Krix. In etlichen anderen Städten werde die braune Tonne längst nicht so häufig geleert wie in Bottrop.

Best-Vorstand Uwe Wolters erklärt die vergleichsweise günstigen Gebühren für den Restmüll auch mit dem Vertrag, den die Best mit dem Müllheizkraftwerk in Essen-Karnap abgeschlossen hatte. „Momentan profitieren wir von dem Zehn-Jahres-Vertrag für Restmüll“, sagte er. Bis Ende 2024 kann die Best den Bottroper Hausmüll noch nach Karnap bringen und dort verbrennen lassen.