Bottop-Kirchhellen. . Ira Vogler war erstmals zu Besuch im Kinderdorf Bottrop. Und schnell stand fest: Sie wird wiederkommen und das Projekt weiter unterstützen.

Nach Gambia aufzubrechen, war ein spontaner Entschluss. Als Ira Vogler erfuhr, dass zwei Lehrkräfte des Otto-Hahn-Gymnasiums in Dinslaken mit zwei Schülern in den westafrikanischen Küstenstaat reisen, um das Kinderdorf Bottrop zu besuchen, machte die Studienrätin am Vestischen Gymnasium „Nägel mit Köpfen“. Kurzentschlossen stieg sie in den Herbstferien in den Flieger Richtung Banjul, der gambischen Hauptstadt.

Die 32-Jährige hatte sich vor ihrer Abreise darauf eingestellt, dass sie in Gambia mit bitterer Armut konfrontiert werden würde. „Doch was ich dann gesehen habe, konnte ich erst gar nicht verarbeiten“, schildert die Biologie- und Erdkundelehrerin, die seit 2017 am Vestischen unterrichtet.

Während ihres zehntägigen Aufenthaltes nutzte sie jeden Moment, um Land und Leute kennenzulernen. Die ansteckende Fröhlichkeit der Gambier und die Herzlichkeit der Menschen beeindruckten die Bottroperin immer wieder. Angst hat sie zu keiner Stunde verspürt. „Es gab keinen Moment, wo ich als Frau mich unsicher gefühlt hätte.“

In einer Kindertraube

Hautnah kriegte Ira Vogler den Kindergartenalltag mit, als sie nach einem dreitägigen Hotelaufenthalt auf den Luxus einer Klimaanlage verzichtete und in die Gästehäuser des Bottroper Kinderdorfes und des Wattenscheider Partnerprojektes zog. Jetzt, auf der Anlage, war sie mittendrin im Geschehen. Erst beäugten die Kinder ihren Gast aus Deutschland zaghaft, dann legte sich ihre Scheu und die ersten ergriffen Iras Hand. Schließlich war sie umgeben von einer Kindertraube in blau-weißen Schuluniformen. „Das berührte mich schon“, gestand die Lehrerin aus Bottrop.

Die Größe des Bottroper Hilfsprojektes überraschte Ira Vogler. Diese Dimension hatte sie nicht erwartet. „Ich bin überwältigt, was Ihr da aufgebaut habt“, schwärmte sie. Dass der Kindergarten im Kinderdorf nun zu einem Vorschulzentrum ausgebaut wird, findet sie super. Und dass das Projekt schon in wenigen Wochen auf Solarbeine gestellt wird, findet ihre volle Zustimmung. „Hier passiert wirklich eine Menge“, konstatiert die Projektpatin.

Persönlicher Bezug zur Hilfsaktion

Äußerst interessant und sympathisch findet sie die Idee, auf dem Kinderdorf-Gelände einen Schulgarten anzulegen, in dem sich Eltern und Kinder unter fachlicher Anleitung gemeinsam einbringen. Vielleicht ist sie dabei, wenn zum ersten Mal geerntet wird. Denn für Ira Vogler steht fest: „Ich komme wieder!“

Seit August unterstützt Ira Vogler das gemeinnützige Hilfsprojekt „Kinderdorf Bottrop in Gambia“ als Patin. Als sie selbst noch studierte, war bereits in ihr der Entschluss gereift, eine Hilfsorganisation zu unterstützen. Ihre Wahl fiel auf das Bottroper Projekt und den Bottroper Verein. „Bei größeren Organisationen fehlt mir der persönliche Bezug.“