Bottrop. . Bezirksvertreter beraten im Dezember über die Bergbau-Ampeln. Fans der Strahlemännchen könnten mit der Stadt Bottrop halbe-halbe machen.

Die Bergbau-Ampelmännchen machen sich nun auf den Marsch durch die Bottroper Institutionen. Bezirksbürgermeister Helmut Kucharski hat selbstverständlich Wort gehalten und einen Termin für die Entscheidung über eine womöglich leuchtende Zukunft der Kumpelchen festgesetzt. Anfang Dezember werden sich die Bezirksvertreter im Süden der Stadt der kleinen Strahlemänner annehmen. Sie machen sich dann Gedanken darüber, ob und wo die Kumpelfiguren an Fußgängerampeln in Bottrop aufleuchten können.

Die Fans der Ampelmännchen von unter Tage müssen auch in der Zwischenzeit nicht im Dunklen tappen. Denn SPD-Landtagsabgeordneter Thomas Göddertz hat mit seiner Ankündigung, für eine Bergbau-Ampel zu spenden, ganz unerwartet Überlegungen über die Finanzierung der nostalgischen Verkehrszeichen in Gang gesetzt.

Mehrere hunderttausend Euro für schöne Dinge

Sie stellen den Verfügungsfond für bürgerliches Emgagement vor: Beigeordneter Klaus Müller, Jan Schaare, Bürgermeister Klaus Strehl und Karl-Heinz Maaß (von links)
Sie stellen den Verfügungsfond für bürgerliches Emgagement vor: Beigeordneter Klaus Müller, Jan Schaare, Bürgermeister Klaus Strehl und Karl-Heinz Maaß (von links) © Jörg Schimmel

Im Rathaus bringen sie dafür den Verfügungsfonds der Stadt ins Spiel. Darin liegen mehrere hunderttausend Euro für schöne Dinge bereit. „Es handelt es sich um Fördergelder, die für Projekte zum Beispiel zur Verschönerung der Stadt gezahlt werden, wenn die Hälfte der Kosten aus privater Hand gedeckt wird“, erklärt Markus Wenker, der Leiter der Bezirksverwaltungsstelle. Wie einfach sich Spender es machen dabei können, erklärt Karl-Heinz Maaß.

„Man kann einfach einen Antrag stellen. Eine Jury entscheidet dann, ob das Vorhaben zur Image-Verbesserung der Stadt beiträgt“, erklärt der Abteilungsleiter in der Koordinierungsstelle für Stadtentwicklung. Der neue Innenstadt-Quartiersmanager Marcel Badura und weitere Mitarbeiter der Verwaltung beraten die Bürger auch dabei, wie sie am besten vorgehen. „Die Spender müssen das Geld für ihr jeweiliges Projekt vorstrecken und bekommen die Hälfte dann von uns zurück, wenn alles fertig ist“, versichert Maaß.

Es gibt bei den Spenden ein Limit nach unten

Hier gibt es Hilfe in Sachen Spendenfonds

Gönner der Bergmännchen können sich in der städtischen Koordinierungsstelle für Stadtentwicklung an Henrik Reiter ( 704263) wenden. Denn er kennt sich mit dem Fördermittelmanagement und dem Verfügungsfonds gut aus.

Per E-Mail ist er zu erreichen unter henrik.reiter@bottrop.de

Allerdings gibt es bei dem Fonds ein Limit nach unten. Das liegt bei 1000 Euro. Die Kosten für die Umrüstung einer Fußgängerampel im Bergbaustyle liegen weit darunter. Um die 150 Euro würde eine einfache Fußgängerampel kosten, um die 500 Euro die Lichtzeichen an einer größeren Kreuzung, teilte die Verwaltung bereits mit. Doch Maaß zeigt Spendern einen Ausweg auf. „Am besten tun sich da dann einfach mal mehrere Leute zusammen“, rät er.

Mitfinanzieren könnte die Stadt die Bergbau-Ampelmännchen nicht nur in der Innenstadt, sondern auch in Nebenzentren innerhalb des Innovation City-Gebietes. Zwar zeigen sowohl Markus Wenker als auch Karl-Heinz Maaß gern die generellen Chancen zur Finanzierung der Bergmännchenampeln auf, doch aus der rechtlichen Bewertung der alternativen Ampelleuchten halten sie sich heraus. Nach wie vor gibt es auch skeptische Stimmen in der Verwaltung, die Haftungsfragen aufwerfen und an der Zulässigkeit der Ampelmotive zweifeln.

Abgeordneter hat Ampel vor Prosper II im Blick

Thomas Göddertz würde für eine Fußgängerampel mit Bergmännchen spenden.
Thomas Göddertz würde für eine Fußgängerampel mit Bergmännchen spenden. © Thomas Gödde

Darüber wiederum wundert sich SPD-Landtagsabgeordneter Thomas Göddertz. Nach der Premiere für die Ampelmännchen mit Grubenlampe in Duisburg sollte das jetzt eigentlich doch geklärt sein, meinte der Bottroper in einem Gespräch mit der WAZ. Oberbürgermeister Sören Link hatte in der Montanstadt am Niederrhein ja schließlich die erste Fußgängerampel mit den grün und rot leuchtenden Bergmännchen ganz offiziell eingeweiht.

Was in Duisburg gehe, sollte auch in Bottrop möglich sein, findet der Abgeordnete, zumal viele in der SPD die leuchtenden kleinen Kumpel ausgesprochen charmant finden. Göddertz würde mit einer Spende gern die Fußgängerampel vor dem Eingang der Zeche Prosper II an der Knappenstraße mit den symbolischen Kumpeln bestücken lassen. Als er das sagte, hat er an die Möglichkeiten, die sich durch den Verfügungsfonds der Stadt auftun, nicht einmal gedacht. Fragt sich, was er da mit der Hälfte seiner Spende vorhat, die er nun ja womöglich sparen könnte?