Bottrop. . Auf dem Markt in Kirchhellen beraten Polizeibeamte die Passanten, wie sie ihre Wohnung sichern können. Nicht nur Technik und Umbauten sind wichtig.
„Riegel vor“ – so steht es auf den Plakaten, die an der mobilen Polizeiwache hängen, die am Donnerstag auf dem Johann-Breuker-Platz in Kirchhellen steht. Mitten im Markttrubel will die Polizei auf ihr Anliegen aufmerksam machen: Es den Einbrechern so schwer wie möglich machen. Hauptkommissar Thomas Berchem und seine Kollegen beantworten Fragen und informieren, was Haus- und Wohnungsbesitzer tun können, um ihre vier Wände sicherer zu machen.
306 Wohnungseinbrüche zählt die Statistik der Polizei für das Jahr 2017. Die Zahlen sinken, 2016 waren es noch 382 Wohnungseinbrüche in ganz Bottrop, im Jahr davor 469. Einen Höchststand verzeichnet die Kriminalitätsstatistik im Jahr 2012. Damals zählte die Polizei 530 Wohnungseinbrüche. Und noch immer seien es vor allem die dunklen Monate, in denen die Täter aktiv seien, sagt der Hauptkommissar.
Landesweite Kampagne der Polizei
Deshalb steht die Polizei nun im Rahmen ihrer landesweiten Kampagne „Riegel vor“ auf den Marktplätzen der Stadt. Leider gebe es auch in Kirchhellen immer wieder Einbrüche, bedauert ein Passant an dem Stand. Zuletzt habe man in Wohnstraßen immer wieder Ortsfremde beobachtet, die etwas fotografiert haben. „Spricht man sie an, verschwinden sie meist schnell.“ Aus dem Grund ist er heute hier, will sich informieren. „Mich interessiert, was man machen kann und vielleicht auch eine Bestandsaufnahme. Vielleicht stellt sich ja heraus, das wir schon gut aufgestellt sind“, sagt er.
Am wirkungsvollsten seien immer noch technische oder bauliche Veränderungen, um Einbrüche zu vermeiden, sagt Berchem. Dazu gehörten etwa sichere Fensterverriegelungen – Stichwort Pilzkopfverriegelungen – oder auch zusätzliche Schlösser und Verriegelungen an den Türen. Aber auch das jeweilige Verhalten sie wichtig. So sollten Haus- und Wohnungstüren abgeschlossen werden und Fenster auch tatsächlich geschlossen werden – nicht auf kipp stehen lassen.
Allgemeine Infos und Broschüren
Vor Ort an der mobilen Wache haben die Beamten allgemeine Informationen und Broschüren parat, die sie verteilen. Wird es konkreter, sind die Kollegen vom Kommissariat für Prävention und Opferschutz gefragt. Die zeigen auf ihrer Ausstellungsfläche verschiedene Bauteile, die es Tätern schwer machen, ins Haus zu gelangen. Auch Informationen über zertifizierte Betriebe zum Einbau haben sie.
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Doch das sei eben nur eine Art, für Sicherheit zu sorgen. Auch Aufmerksamkeit innerhalb einer Nachbarschaft sei ein wirksames Mittel gegen Einbrecher. Berchem: „Das ist sozusagen das zweite Standbein, um Einbrechern das Leben schwer zu machen. Wichtig sind aufmerksame Nachbarn, die im Zweifel die Polizei alarmieren, wenn ihnen etwas auffällt.“
Terminvereinbarung zur Beratung
Ausführliche Beratungen bietet die Polizei in Recklinghausen an. Dafür ist eine Terminvereinbarung nötig unter folgender Rufnummer: 02361-55-3344