Bottrop. . Die Polizei registriert einen Rückgang der Fallzahlen um 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Eine mögliche Erklärung dafür hat sie auch.
Die Zahl der Wohnungseinbrüche in Bottrop ist im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunken. Zwar kann die Polizei noch keine stadtscharfen Zahlen vorlegen, aber die monatliche Auswertung für Juni im Bereich des Polizeipräsidiums. Danach ist die Zahl der Einbrüche im Vergleich zum Vorjahr um rund 40 Prozent zurückgegangen.
„Diese Tendenz lässt sich auch in Bottrop erkennen“, sagt Polizeisprecherin Ramona Hörst. Die zweite gute Nachricht: Immer mehr Einbrecher scheitern an Sicherungseinrichtungen. Im Juni blieben erstmals exakt 50 Prozent der Einbrüche im Versuchsstadium stecken (siehe Tabelle). Ramona Hörst: „Wenn wir beide Trends zusammen nehmen, sind wir auf einem guten Weg.“
Bewohner investieren in Sicherheit
Die Einbruchsexperten der Polizei führen den Rückgang der Wohnungseinbrüche wesentlich zurück auf zwei Ursachen. Erstens haben Mieter wie Eigentümer und Vermieter in den letzten Jahren in Sachen Sicherheit der eigenen Wohnung Geld in die Hand genommen. Alarmanlagen, Riegel und Pilzkopfverriegelungen an Fenstern seien ebenso gefragte Ausstattungsmerkmale geworden wie Balkon- oder Fußbodenheizung, haben die Experten des Kommissariates Prävention in viele Gesprächen registriert „Bei der Wohnungssanierung wird nicht mehr nur über neue Tapeten oder eine neue Fernsehecke nachgedacht, sondern auch über neue Fenster oder Türen“, sagt Ramona Hörst.
Ein zweiter Grund für den Rückgang der Einbrüche sieht die Polizei in der gewachsenen Aufmerksamkeit im Wohnumfeld. Als Beleg dafür nennt die Polizeisprecherin die Zahl von 40 Einbrechern, die Polizisten im vergangenen Jahr auf frischer Tat festnehmen konnten. Die Appelle der Polizei zeigen offenkundig Wirkung, bei jeder verdächtigen Beobachtung in der Nachbarschaft im Zweifel den Notruf 110 zu wählen. „Wir können nicht immer überall sein“, sagt die Polizeisprecherin. „Aber den Versuch ist es immer wert; vielleicht ist ja tatsächlich ein Streifenwagen ganz in der Nähe.“
Lob von der Polizeipräsidentin
Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen lobt ausdrücklich, dass die Bürger ihre Nachbarschaft besser in den Blick nehmen. „Die Zahl der Wohnungseinbrüche ist schon von 2016 auf 2017 deutlich zurückgegangen. Trotzdem bleibt der Kampf gegen Wohnungseinbrecher ein zentrales Thema der Polizei. Und Hinweise aus der Bevölkerung sind oft die Grundlage für eine erfolgreiche Ermittlungsarbeit.“