Bottrop. Polizei stellt neues Einbruchsradar ins Netz. Jeden Donnerstag um 14 Uhr wird es aktualisiert und zeigt die Einbrüche und Versuche der letzten Tage.
Die Polizei Recklinghausen hat Donnerstag um 14 Uhr erstmals ihr „Einbruchsradar“ ins Netz gestellt. Eine Karte zeigt die Einbrüche und Einbruchsversuche der zurück liegenden Woche. Erkennbar ist, in welchen Stadtteilen Einbrecher unterwegs waren. Genauer wollen die Beamten die Einbruchsorte nicht darstellen – aus Gründen des Datenschutzes, sagt Polizeisprecher Michael Franz.
469 Einbrüche in Bottrop
Mit dieser Aktion folgt die Polizei den Kollegen in Bochum und Dortmund, die zu Monatsanfang die ersten Karten veröffentlicht haben. Das Polizeipräsidium Essen dagegen hat sich vorerst gegen eine Veröffentlichung entschieden.
Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen begründet ihre Entscheidung für das Einbruchsradar mit den explodierten Fallzahlen und der Hoffnung auf mehr Zeugenhinweise: „Das Einbruchsradar ist eine weitere Möglichkeit, für das Thema noch mehr Sensibilität zu erzeugen.“ Im Bereich des Präsidiums haben die Einbruchszahlen 2015 den höchsten Stand der letzten zehn Jahre erreicht. In Bottrop wurden im vergangenen Jahr 469 Einbrüche gezählt, das sind deutlich mehr als ein Drittel. Allerdings wurden weniger Einbrüche gezählt als im Jahr 2012 (530).
Mehr Aufmerksamkeit der Anwohner
Die Polizei erhofft sich im Wesentlichen drei Effekte von der Veröffentlichung des Einbruchsradars: Konkrete Hinweise auf Beobachtungen bei zurückliegenden Einbrüchen, mehr Aufmerksamkeit der Anwohner in den betroffenen Vierteln und mehr Nachdenken der Anwohner über Schutzmaßnahmen.
Mit den Hinweisen kann die Polizei nach eigener Einschätzung die landesweite Datenbank „Motiv“ („Mobile Täter im Visier“) füttern. Aufmerksame Anwohner und Nachbarn sollen Straftaten im Ansatz verhindern. Deshalb wird die Polizei nicht müde, bei den Bürgern für mehr Hinweise für werben. Michael Franz: „Jeder, der in seinem Quartier Fahrzeuge oder Menschen sieht, die dort nicht hingehören, sollte sich nicht scheuen, sofort die 110 anzurufen.“ Die Polizeipräsidentin formuliert es so: „Wir erhalten auch jetzt schon regelmäßig solche Hinweise. Wenn wir allerdings das wüssten, was Nachbarn sehen und hören, könnten wir noch deutlich mehr Einbrüche klären.“
"Unsere Präventionsarbeit trägt Früchte"
Der dritte Effekt sollte sein, dass sich noch mehr Bürger selbst vor Einbrüchen schützen. Das Argument der Behördenleiterin: Die Quote der abgebrochenen Einbrüche liegt im Bereich des Präsidiums inzwischen bei fast 45 Prozent. Sie führt das darauf zurück, „dass unsere Präventionsarbeit Früchte trägt“. Deshalb bittet sie alle Bürger, das Beratungsangebot der Polizei zum Thema Einbruchschutz wahrzunehmen. Michael Franz weist darauf hin, dass schon das Zurückschneiden von Bäumen und Hecken Einbrechern den Sichtschutz nehmen könne.
Beratungstermine zum Einbruchschutz unter s 02361-55 33 44. Die Enbruchsradar-Datei ist wöchentlich im Internet abrufbar: http://www.polizei.nrw.de/recklinghausen/