Bottrop. . Die Union fordert stärkere Anstrengungen bei der Ansiedlung neuer Firmen. Die Partnerschaft mit der RAG muss auch den Interessen der Stadt dienen

Die Gründung einer gemeinsamen Gesellschaft von RAG und Stadt zur Vermarktung der Bergbauflächen im Gebiet „Freiheit Emscher“ findet bei der CDU Zustimmung. Oberbürgermeister Bernd Tischler hatte die Idee zunächst der SPD vorgetragen, nach dem Vorbild der Innovation-City-Management-Gesellschaft eine solche Gesellschaft auch mit der RAG zu bilden, um Neuansiedlungen auf dem alten Bergbauflächen voran zu bringen. „Damit rennt er bei uns offene Türen ein. Das ist sicherlich gut“, sagte CDU-Fraktionschef Hermann Hirschfelder.

Endlich komme der Oberbürgermeister der Forderung der CDU nach, die Nutzung der Bergbau-Areale zur Chefsache zu machen und setze sich mit der RAG zusammen, meinte Hirschfelder im Anschluss an eine Klausurtagung, bei der die CDU über den städtischen Haushalt für das kommende Jahr beraten hat. Doch die geplante Gesellschaft dürfe nicht allein ein Instrument werden, um der RAG bei der Vermarktung ihrer Flächen zu helfen, fordert die Union. Es seien weniger als zehn Prozent der Grundstücke in dem Freiheit-Emscher-Terrain zwischen Bottrop und Essen in RAG-Besitz.

Die Stadt muss gleichwertige Partnerin sein

„Die Stadt muss gleichwertige Partnerin sein“, betonte Hirschfelder. Gerade auch Bottroper Interessen an einer guten Stadtentwicklung müssten für diese Gesellschaft eine wichtige Rolle spielen. „Es geht uns dabei vor allem auch um neue Arbeitsplätze und Gewerbesteuern“, sagte CDU-Fraktions-Vize Volker Jungmann. Deshalb hält die Union auch an ihrer Forderung fest, bei Gewerbeansiedlungen nicht nur auf die alten Bergbau-Areale zu setzen, sondern zusätzlich auch weitere Flächen anzukaufen. „Wir haben ja immer noch zu wenige Gewerbeflächen“, kritisierte Volker Jungmann. Frei anbieten könne die Stadt gerade einmal noch zwei Flächen am Lamperfeld. Zwar weise OB Tischler gern auf die Zechengelände hin, auf denen neue Firmen Platz finden, es dauere aber noch Jahre bis diese Gelände dafür aufbereitet seien.

Kritisch sieht die Union die Art und Weise, wie die Stadt ihre wenigen Flächen anbietet. „Es ist zwar gut, wenn sich Interessenten zum Beispiel für das Kraneburger Feld selbst bei uns melden, aktive Vermarktung ist aber mehr“, sagte CDU-Fraktionschef Hirschfelder. Es reiche nicht aus, auf der Münchener Immobilienmesse Expo Real Broschüren über das Kraneburger Feld, die Schwarze Heide oder das Lamperfeld auszulegen. „Nur schwer ist im Internet etwas dazu zu finden“, bemängelt auch Volker Jungmann.

Gerade auch bei der Ansiedlung von Firmen auf dem Kraneburger Feld, auf das Ikea nun ja doch kein Geschäft baut, müsse die Stadt eigentlich schneller sein. Letztlich könne sie doch auf den Planungen aufbauen, die der Ikea-Konzern bereits vorgenommen hatte.