Bottrop. Die Stadt Bottrop soll den Betrieben jetzt neue Flächen anbieten. Denn Bergbaugelände steht erst 2020 bereit.
Das neue Gewerbegebiet westlich der Gartenstraße in Kirchhellen war im Nu belegt. Ende März verkündete die Stadt den Verkauf des letzten freien Grundstücks. Die Wirtschaftsförderer entwickelten aktuell neue Gewerbeflächen, kündigte die Stadt aus Anlass der Erfolgsmeldung an. Gut ein dreiviertel Jahr später stehen westlich der Gartenstraße drei Viertel der Firmengebäude. Welche neuen Gewerbeflächen es nun gibt, vermag die Stadt zumindest von jetzt auf gleich nicht zu sagen. Auf eine WAZ-Anfrage blieb erst einmal die Antwort aus.
Hängen im Schacht
Nachfrage wäre aber wohl vorhanden. „Wir haben in Kirchhellen gesunde Betriebe, die an ihre Grenzen stoßen und wachsen wollen“, sagt zum Beispiel FDP-Ratsherr Oliver Mies. An der Heinrich-Hertz-Straße gebe es wohl noch ein freies Firmengrundstück, sonst aber „ist da Hängen im Schacht“, meint Mies. Solche Erkenntnisse gebe es in der ganzen Stadt, trotz der Pläne fürs Lamperfeld, wo sich künftig ja Betriebe Grundstücke kaufen können. Auch die CDU wird daher nicht müde, weitere neue Flächen für die Ansiedlung neuer Firmen oder die Erweiterung ansässiger Unternehmen anzumahnen. Erst kürzlich betonte CDU-Fraktionsvorsitzender Hermann Hirschfelder in seiner Rede zum Haushalt noch einmal: „Wir brauchen mehr denn je neue Gewerbeflächen; jetzt, zumindest aber zeitnah.“ Die Stadt müsse einen Vorrat anlegen. Dazu sollte sie Flächen in ihrem Besitz aufbereiten und auch Gelände in Besitz Dritter kaufen, empfiehlt der Vorsitzende des Wirtschaftsförderungsausschusses.
Blick auf die Bergbauareale
„Die Ansicht, Gewerbeflächen stünden bald in ausreichendem Maße zur Verfügung, ist falsch“, betont Hirschfelder mit Blick auf die Bergbauareale in der Stadt. Bei Gesprächen der CDU mit der Ruhrkohle sei klar geworden, dass die Bergbauflächen auch bei einer Schließung des Bergwerks Prosper-Haniel 2018 so schnell nicht frei werden. „Der Bergbau kann und wird keine zeitnahe Entscheidung treffen, welche Flächen er wann und in welchem Zustand zur Verfügung stellt. Frühestens 2020 oder 2022 kann eine Flächenbeplanung angesetzt werden“, meint der Ratsherr. Und vorher? FDP-Ratsherr Mies verweist auf die Ansiedlung des Möbelhauses Ikea im Kraneburger Feld an der B 224. „Drumherum könnte man einiges tun“, sagt er. Auch in der Welheimer Mark gebe es Brachflächen genug. „Flächen sind grundsätzlich da“, meint der Liberale. „Die Stadt müsste ganz intensiv an deren Aktivierung gehen.“