Bottrop. . Überraschend hat Ikea seine Pläne geändert. In Bottrop und Gladbeck bedauert man die Absage. Weitere Standorte sollen betroffen sein.

Der schwedische Möbelkonzern Ikea wird kein neues Möbelhaus in Bottrop eröffnen. Das Unternehmen will nach eigener Aussage in Deutschland künftig vor allem auf die Innenstädte setzen und stampft dafür bislang geplante Projekte wie das in Bottrop ein.

Neue Märkte sollen insbesondere in den Innenstädten und Metropolregionen entstehen. „Format und Größe werden unterschiedlich sein“, so Johannes Ferber, Expansionschef von Ikea Deutschland am Mittwoch gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.

Das Gewerbegrundstück soll nun rasch anders entwickelt werden

In Bottrop bedauert man natürlich die Absage von Ikea. Das für den Bau vorgesehene Gewerbegrundstück am Kraneburger Feld, unmittelbar an der Stadtgrenze zu Gladbeck, soll jetzt mit alternativen Ansiedlungen schnellstmöglich entwickelt werden. Bottrops Oberbürgermeister Bernd Tischler zeigte sich enttäuscht, dass die bereits weit fortgeschrittenen Planungen völlig unerwartet von Ikea beendet wurden. Auch Tischler betont, dass es bis zuletzt eine außerordentlich kooperative Zusammenarbeit mit dem Unternehmen gegeben habe. Er kündigt an, dass Vertreter von Ikea in der Sitzung des Stadt-Planungsausschusses am am 12. April die Hintergründe für die jetzt erfolgte Absage genau erläutern werden.

Neben dem deutlich gestiegenen Online-Umsatz bei Ikea, seien die dezentrale Lage abseits des Bottroper Stadtzentrums, aber auch externe Faktoren wie der geplante Ausbau der B 224 zur A 52 die wesentlichen Gründe für die Absage.

Weitere Standorte in Deutschland sollen von der Neuausrichtung betroffen sein

Die strategische Neuausrichtung betreffe nicht nur das nun gekippte Möbelhaus in Bottrop, sondern auch weitere Standorte in ganz Deutschland, hieß es aus der Unternehmenszentrale. Vollkommen überrascht von dieser Wende zeigt sich auch die Gladbecker Stadtverwaltung. „Damit“, so Gladbecks Bürgermeister Roland, „hätten wir nicht im Ansatz gerechnet.“ Die Ansiedlung des Möberiesens sei ein interkommunales Projekt gewesen, in das man auch in Gladbeck schon viel Arbeit investiert habe. Vor allem, was die Schaffung neuer Arbeitsplätze angehe, habe man große Hoffnung in diese Ansiedlung gesetzt.

Im Ruhrgebiet plant der schwedische Konzern neben dem Neubau in Essen eine weitere Neuansiedlung in den Städten Bochum oder Herne. Die Planung für ein neues Ikea-Möbelhaus in Castrop-Rauxel ist hingegen vom Tisch. (red)