Gelsenkirchen-Ückendorf. . In der interkulturellen Woche stehen an den St. Augustinus- Standorten in Gelsenkirchen die Nationalitäten der Mitarbeiter im Fokus.

Schon von Weitem sind die bunten Fahnen zu sehen, die die Fassade des Marienhospitals zieren. Insgesamt sind es 46. Sie sollen die Nationalitäten der 1300 Mitarbeiter des Krankenhauses symbolisieren. „Von A wie Albanien bis Z wie Zypern finden Sie hier Menschen“, sagt St. Augustinus-Sprecher Wolfgang Heinberg.

Idee kam während der Fußball-WM

Das gilt auch für den Eingangsbereich – St. Augustinus-Geschäftsführerin Susanne Minten nennt ihn „Löwengang“ – hängen Plakate mit Flaggen. Eine Aktion, die auffällt und von Patienten und Besuchern wahrgenommen wird. „Die Idee dazu kam während der Fußball-Weltmeisterschaft“, erklärt Heinberg. Denn dort kämen Menschen aus den verschiedensten Ländern zusammen und schmücken sich mit den Flaggen ihrer Heimatländer.

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In der interkulturellen Woche vom 23. bis zum 29. September feiert das Unternehmen nicht nur an den Gelsenkirchener Standorten die Diversität. Mit verschiedenen Aktionen will der katholische Konzern Mitarbeiter und Patienten auf die kulturelle Vielfalt des Hauses aufmerksam machen.

Klares Zeichen setzen mit Flaggenaktion

„Wir setzen nach außen hin einen sehr deutlichen Akzent“, sagt Heinberg über die Flaggenaktion. Aber auch in den Häusern wird es verschiedene Aktionen geben: Armbänder, die das Motto der diesjährigen Woche „Wir sind gleich! Wir sind verschieden!“ tragen, werden überall verteilt, es wird eigens angefertigte Servietten geben und alle Patienten erhalten Informationen über die Aktionswoche. Und auch kulinarisch wird es einige internationale Akzente an den Standorten geben.

Menschenrechte, Demokratie und Vielfalt

Menschenrechte, Demokratie und Vielfalt: Darum geht es bei der interkulturellen Woche 2018 (IKW) vom 23. bis 29. September.

Mehr als 500 Städte beteiligen sich an der Aktionswoche, in deren Rahmen rund 5000 Veranstaltungen stattfinden werden. Informationen auf: www.interkulturellewoche.de oder bei Facebook unter der Adresse:www.facebook.com/interkulturellewoche

Die kulturelle Vielfalt hat in dem katholischen Konzern eine lange Tradition. Angesichts des Personalmangels im medizinischen Bereich sind die Krankenhäuser aber zunehmend auf Fachkräfte aus dem Ausland angewiesen. „Wir haben im Vorjahr mehrere Hebammen aus Italien gewinnen können. Aber auch aus der Türkei, Syrien und Griechenland kommen Arbeitskräfte zu uns“, sagt Minten.

Personal, das dringend benötigt wird. Denn nicht nur die Zahl der Geburten ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Die alternde Gesellschaft benötigt oft intensivere medizinische Betreuung. „Wir brauchen die Kräfte und hoffen, dass sie bleiben“, fügt die Geschäftsführerin hinzu.

Qualifikationen für Ärzte aus Syrien

Deshalb führt die St. Augustinus GmbH auch ein Qualifikationsprojekt mit rund 20 Ärzten aus Syrien durch, deren Ausbildung noch anerkannt werden muss. Ein Geflüchteter, der in Syrien als Apotheker tätig war, habe außerdem im Marienhospital erst kürzlich eine Ausbildung zum Krankenpfleger begonnen, erzählt Heinberg.

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Im Arbeitsalltag spiele die Herkunft zwar eine untergeordnete Rolle, aber „die Anerkennung der Verschiedenheit ist ein Zeichen des Respekts“, wie Heinberg betont. Dieses Zeichen will der Konzern auch in diesem Jahr visuell verdeutlichen. „Die Mitarbeiter präsentieren sich gegenseitig stolz ihre Flaggen. Auch Flaggen, die normalerweise nicht nebeneinander hängen würden“, sagt Minten.