Bottrop. . 78 Frauen und Männer kamen zum zweiten Blutspendetermin des DRK in die Bottroper Klinik. Nach Grippewelle und Hitze sind Konserven knapp.

15 Minuten vor Beginn ist die erste Spenderin da. Und schnell bildet sich dann eine lange Schlange. Zum zweiten Mal hatte das Deutsche Rote Kreuz gestern zum Blutspendetermin im Gesundheitshaus des Knappschaftskrankenhauses aufgerufen. „Wir erwarten heute etwa 60 Spender“, meint Ilka Bock, DRK Blutspendebeauftrage für Bottrop, fügt jedoch mit hoffendem Blick hinzu: „Es dürfen aber auch gerne mehr werden.“

Blutkonserven sind grundsätzlich knapp. „Und in diesem Jahr bremste erst die Grippe die Blutspender, dann die tropische Hitze“, erklärt Ilka Bock. Um gut über den Sommer zu kommen, habe das DRK in Bottrop gleich zu Ferienbeginn und nun zum Ferienende zur Blutspende aufgerufen. „Der Termin in der Rottmannsmühle wurde sehr gut angenommen. 78 Spender kamen, darunter elf Neuspender“, so Bock.

Es ist wichtig, Neuspender zu gewinnen

Erstspenderin Yvonne Jänsch läßt sich von Arzthelferin Melanie Bredeck Blut abnehmen. Das DRK hat zum Blutspenden aufgerufen.
Erstspenderin Yvonne Jänsch läßt sich von Arzthelferin Melanie Bredeck Blut abnehmen. Das DRK hat zum Blutspenden aufgerufen. © Michael Korte

Gerade Neuspender zu gewinnen, sei sehr wichtig. Denn immer mehr langjährige ältere Spender dürfen oder können nicht mehr spenden, und unter den Jüngeren fehlt der Nachwuchs. Dabei gibt’s die obere Altersgrenze von 68 Jahren inzwischen nicht mehr. „So lange der Spender gesund und fit ist, darf er Blut spenden“, stellt Stefan Tkocz, stellvertretender Leiter des Blutspendeteams, fest. „Letztlich entscheidet der Arzt.“

Denn zu diesem müssen alle Blutspender auch an diesem Nachmittag, wenn sie Formalitäten erledigt und Anamnesebogen ausgefüllt haben. Gibt der Arzt sein Ok, geht’s zur Blutabnahme. Eine der ersten, die es sich auf einer der Liegen gemütlich macht, ist Gabriele Gilles. „Ein bisschen aufgeregt bin ich schon“, gibt die 60-Jährige zu. Schließlich ist es heute ihre erste Blutspende. „Mein Mann ist krank geworden, und dann macht man sich doch Gedanken, was man tun und wie man helfen kann.“ Wenn alles gut laufe, würde sie fortan regelmäßig zur Blutspende gehen.

Blutabnahme dauert fünf bis acht Minuten

Blutspenden gehen zunächst nach Münster

Die gesammelten Blutspenden gehen ins Blutspendezentrum Münster. Hier wird das Blut in seine Bestandteile aufgeteilt - also rote Blutkörperchen (Erythrozyten), Blutplasma und Thrombozytenkonzentrate.

Von hier werden die Konserven an die Kliniken verteilt. Wünschenswert ist ein Vorrat an Blutkonserven für vier Tage.

Stefan Tkocz sieht da keine Probleme: „Eine Blutspende ist gut zu verkraften: Schließlich hat der Mensch etwa fünf bis acht Liter Blut, je nach Körpergewicht. Und wir entnehmen ja nur einen halben Liter. Das ist nicht viel.“ Die eigentlich Blutabnahme dauert fünf bis acht Minuten, danach ruhen die Spender noch etwa zehn Minuten und stärken sich bei einem kleinen Imbiss.

Ingrid Meißner ist bereits zum 62. Mal bei der Blutspende. „Ich gehe regelmäßig“, stellt die 69-Jährige fest. „Es gibt so viele Menschen, die Blut brauchen. Und dieser kleine Pieks tut ja nun wirklich nicht weh. Zudem wird man gut behandelt und verpflegt.“

„Wir haben alle genug Blut!“

Zu den Jüngsten an diesem Nachmittag zählt Anna van Halteren. Die 18-Jährige ist zum dritten Mal dabei. „Ich finde das Blutspenden sehr wichtig! Es gibt viel zu wenig Spender, dabei haben wir alle genug Blut.“

Und als habe sich das Statement der 18-Jährigen herumgesprochen, kann Ilka Bock an diesem Nachmittag eine positive Bilanz ziehen: „Wir sind sehr zufrieden! Wir konnten etwa 90 Blutspenden sammeln.“