Bottrop. . Beim ersten Blutspendetermin im Knappschaftskrankenhaus standen die Spender zeitweise Schlange. Aber die lebensrettenden Konserven sind knapp

Die Bilanz ist erfreulich: Gleich 51 Frauen und Männer kamen zum ersten Blutspendetermin im Knappschaftskrankenhaus. „Darunter waren sogar elf Neuspender“, stellt Hannelore Illing vom Deutschen Roten Kreuz fest.

Dennoch sind Blutkonserven grundsätzlich knapp. Sie retten vielen Menschen das Leben, helfen ihnen Krankheiten zu durchstehen. „Aber die Zahl der Spender ist seit Jahren rückläufig,“ so Hannelore Illing. Ab 18 und bis zum Alter von 68 Jahren dürfen Erwachsene Blut spenden. „Aber die ältere Generation darf zunehmend nicht mehr, und unter den Jüngeren fehlt der Nachwuchs.“

Elf Erstspender sind dabei

Ein Spender hat die Wörter Enjoy your Life auf dem Unterarm tätowiert.
Ein Spender hat die Wörter Enjoy your Life auf dem Unterarm tätowiert.

Davon ist am Dienstagmittag im Gesundheitshaus des Knappschaftskrankenhauses nichts zu spüren: Gleich zu Beginn stehen die Blutspender Schlange, darunter auch einige Mitarbeiter der Klinik. Geduldig warten sie auf Anmeldung und Arztgespräch. Denn vor der Blutspende müssen Personalausweis gezeigt und Anamnesebogen ausgefüllt sowie Körpertemperatur, Puls und Blutdruck gemessen werden. „Der Spender muss sich zudem fit fühlen“, stellt Stefan Tkocz, Leiter des Blutentnahmeteams, fest.

Die Blutabnahme selbst geht schnell: Innerhalb von sechs bis acht Minuten fließt ein halber Liter Blut in den Beutel. Einer der ersten, der es sich auf einer der bereitstehenden sechs Liegen gemütlich macht, ist Marcel Wrobel. „Ich wollte immer schon mal Blut spenden, bin aber nie dazu gekommen“, meint der 38-Jährige. „Als leidenschaftlicher Motorradfahrer könnte ich auch selbst mal einen Unfall haben und auf eine Blutspende angewiesen sein. Es ist einfach wichtig, Blut zu spenden.“ Schließlich sei die Spende ja kein großer Akt, so Wrobel weiter. „Ein kleiner Pieks. Das ist zu ertragen.“ Künftig will er regelmäßig zur Blutspende gehen.

Abstand von 56 Tagen zwischen zwei Spenden

Die ehrenamtliche DRK-Mitarbeiterin Ursula Nagler versorgt die Spender mit Gulaschsuppe.
Die ehrenamtliche DRK-Mitarbeiterin Ursula Nagler versorgt die Spender mit Gulaschsuppe.

„Zwischen den Blutspenden sollte ein Abstand von mindestens 56 Tagen liegen“, erläutert Stefan Tkocz. „Das Blut braucht Zeit um sich zu regenerieren.“ Männer dürfen sechs Mal im Jahr Blut spenden, Frauen nur vier Mal.

Die an diesem Nachmittag gesammelten Blutspenden gehen ins Blutspendezentrum Münster, werden dort in ihre Bestandteile aufgeteilt — also in Konzentrate roter Blutkörperchen (Erythrozyten), Blutplasma und Thrombozytenkonzentrate beispielsweise für Krebspatienten – und von hier an die Kliniken verteilt. Im Knappschaftskrankenhaus selbst lagert stets nur ein kleiner Vorrat von 60 bis 70 Konserven. Meist wird Blut der Gruppen A und 0 positiv benötigt.