Gladbeck. . Emschergenossenschaft beginnt in dieser Woche mit den Vorbereitungen zur Renaturierung des Gewässers zwischen Gladbeck und Bottrop.

Die Tage des Boye-Betonkorsetts sind gezählt: Die Emschergenossenschaft beginnt in dieser Woche mit den Vorbereitungen zur Renaturierung des Gewässers zwischen Bottrop und Gladbeck. Bis voraussichtlich Ende Juni werden die Betonsohlschalen, die dem Bach über Jahrzehnte die Kanal-Optik verliehen, gründlich gereinigt. Ab Juli werden die Sohlschalen entfernt.

Vom Abwasser befreit ist die Boye auf einer Länge von rund acht Kilometern bereits seit April 2017. Seitdem fließt das Schmutzwasser durch einen unterirdischen Kanal, während das oberirdische Gewässer vor allem Quell-, Grund- und Regenwasser führt. Begonnen hatte die Emschergenossenschaft mit dem BoyeKanalbau Anfang 2013, verlegt wurden für den „unterirdischen Zwilling“ Kanäle mit Durchmessern von 1,60 Meter bis 3,50 Meter – eine Investition von 80 Millionen Euro.

Die neue Boye fließt künftig westlich der B 224

Die neue Boye wird künftig im sogenannten Pelkumer Feld westlich der Bundesstraße B 224 fließen. Dort hatte die Emschergenossenschaft genug Raum, um ihr einen naturnahen Verlauf zu gewähren. Eine neue Trasse wurde modelliert.

Die Boye ist der zweitgrößte Zufluss der Emscher und führte über Jahrzehnte größtenteils die Abwässer aus Bottrop und Gladbeck ab. Im Oberlauf in Kirchhellen, der von der Verschmutzung verschont blieb, hat die Emschergroppe überlebt, die seit der Entdeckung in zahlreichen bereits renaturierten Gewässer im Emschersystem ausgesetzt wurde.