Bottrop. . Roll, roll, roll! - der Förderverein des Freibades stellt neue Attraktion vor. Mit der Augsburger Puppenkiste hat der Spaß aber nichts zu tun.

Es regnet. Die beiden Kassenhäuschen am Eingang des Stenkhoffbades sind unbesetzt. Besucher müssen erst die Stufen hinab und dann einige Schritte in das Freibad hineingehen, bis sie das kleine Hinweisschild sehen, das sie zur Kasse führt. Besucher? Tatsächlich sind einige Gäste im Freibad. Sie haben am Zugang zum Schwimmbecken ein Transparent aufgehängt. Förderverein Stenkhoffbad Bottrop e.V., ist darauf zu lesen. Und dann steht darauf noch: Im Sommer.

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Kalt ist es ja nicht. Michael Gerber etwa trägt ein weißes T-Shirt und eine kurze schwarze Sporthose. Barfuß geht er in seinen Sandalen durch den prasselnden Regen. Ein paar andere Mitglieder des Fördervereins suchen unter dem knappen Vordach des Schwimmmeisterraums davor Schutz. Immerhin sie sind zur Saisoneröffnung ins Freibad an der Stenkhoffstraße gekommen. Auch diese Förderer des Stenkhoffbades tragen leichte Freizeitkleidung.

Wie ein extragroßes Hamsterrad für Menschen

In den Schwimmbecken steht hellblau schimmernd das Wasser. Die Regentropfen lassen seine Oberfläche etwas kräuseln. Kein einziger Schwimmer ist jetzt in den Becken. Doch Gabriele Schmeer hat einen gesehen. „Heute morgen um Neun war aber einer da. Er hat seine Bahnen gezogen, und ist wieder gegangen“, erzählt sie.

Vor dem Schwimmbecken liegt eine große Rolle aus durchsichtigem Kunststoff. Transparente Plastikstäbe mit roten, gelben und blauen Pfropfen schaffen zwischen den beiden äußeren zwei Folien Raum für ein dickes Luftpolster, das die Kabine im Kern der Rolle umgibt. Gerade erst haben Vereinsmitglieder es aufgepumpt. Zwei Menschen haben in der Kabine Platz. Durch ein ziemlich enges Loch an der Seite können sie hinein schlüpfen. „Die Wasserrolle funktioniert in etwa wie ein extragroßes Hamsterrad für Menschen“, erklärt Gabi Schmeer. Wer darin einen Fuß vor den anderen setze, bringe die Rolle in Bewegung und könne so darin übers Wasser laufen.

Ganz schön anstrengend, aber cool

Neuer Anstrich frischt alte Fassade auf

50 Cent pro Person müssen Badegäste im Stenkhoffbad für eine Runde mit den Wasserrollen bezahlen. Per Lautsprecherdurchsage kündigt der Förderverein an, wann es los geht.

Zum Saisonstart hat die Fassade der Duschen und Umkleiden einen frischen Anstrich bekommen. Die Pflanzkübel hat der Förderverein neu bestückt.

„Wir haben zwei Stück davon gekauft“, sagt Fördervereinsmitglied Michael Gerber. Vor allem Kinder werden an dem Wasserrollen-Walk ihre Freude haben, hofft er. Doch auch ihre Eltern oder Großeltern können mitspielen. „Keine Sorge, damit geht niemand unter“, sichert Gabriele Schmeer zu.

Nur in etwa gleich groß und ungefähr gleich schwer sollten die Insassen sein, damit die Wasserrolle keine Schlagseite bekomme. Beim Anschwimmen der DLRG am Tag vor der Saisoneröffnung probierten prompt auch zwei Erwachsene die neue Wasserrolle aus. „Die waren jeder für sich so um die 110 Kilo schwer. Das haben sie selber gesagt“, schmunzelt die Vorsitzende des Fördervereins. Die DLRG-Schwimmer hatten ihren Spaß und meinten danach: „Ganz schön anstrengend, aber cool“.