Bottrop. . Beigeordneter verspricht IHK schnelles Handeln. Doch es dauert drei bis vier Jahre bis Firmen aufs Kraneburger Feld oder auf Prosper IV können.
Dass neuen oder auch wachsenden Bottroper Unternehmen wahrscheinlich schon kurzfristig wieder Flächen im Stadtgebiet zur Verfügung stehen werden, ist für IHK-Vizepräsidentin Birgit Wiesehahn-Haas eine wichtige Nachricht. Als Beispiele dafür führt die Industrie- und Handelskammer (IHK) neue Gewerbeflächen auf dem Kraneburger Feld, der Zeche Prosper IV oder „Im Pinntal“ an. Kurzfristig bedeutet aber konkret: Auch das wird noch Jahre dauern.
Die Industrie- und Handelskammer beruft sich auf Klaus Müller. Bottrops Technischer Beigeordneter hatte sich kurz vor seinem Urlaub mit Mitgliedern des IHK-Regionalausschusses bei der Firma Stremmer in Kirchhellen getroffen und habe den Firmenvertretern dabei diese positive Botschaft übermittelt. „Wir benötigen ganz dringend mehr geeignete Flächen“, sagte Birgit Wiesehahn-Haas. Es sei alarmierend für die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt, dass Firmen aus Bottrop in Nachbarstädte ausweichen müssten, weil sie in Bottrop nicht genug Platz für ihre Erweiterungspläne bekommen.
Unternehmen wandern nach Dorsten ab
So hatten zuletzt zum Beispiel der Kunststoffhandel Rexin und die Transportfirma Bombeck Logistik ihren Umzug nach Dorsten angekündigt. Die Bottroper Technikfirma Doga wiederum zog es nach Gladbeck. Durch die Umzüge gehen in Bottrop um die 140 vorhandene und teils erst noch zu schaffende Arbeitsplätze verloren.
Als gutes Beispiel für standorttreue Unternehmen nannte die IHK-Vizepräsidentin die Firma Stremmer, die in Kirchhellen seit 80 Jahren Quarzsand abbaut. „Einmal ganz abgesehen von den Arbeitsplätzen, Einkommen und Steuern, die hieran hängen“, sagte die Unternehmerin.
Stadt arbeitet an Ausweisung neuer Gewerbeflächen
Birgit Wiesehahn-Haas forderte die Stadt daher dazu auf, sich weiterhin verstärkt für ausreichend Gewerbe- und Industrieflächen einzusetzen. „Wir brauchen Flächen“, stimmt Sabine Wissmann, die Leiterin der Bottroper Wirtschaftsförderung, der IHK-Vizepräsidentin zu. „Wir arbeiten mit Hochdruck daran“, betont sie. Bis die drei von der IHK genannten Gewerbegebiete allerdings tatsächlich zur Verfügung stehen können, brauche es noch eine gewisse Zeit.
„Drei bis vier Jahre kann das dauern“, sagt Ann-Katrin Pobloth von der Pressestelle der Stadt nach Rücksprache mit Stadtplanern, zumal die Stadt ja auch nicht überall Eigentümerin ist. So muss die Mitarbeiterin der Verwaltung über die Gewerbepläne fürs nördliche Pinntal in Kirchhellen einräumen: „Die Stadt ist bemüht, das zu kaufen“.
Fürs Kraneburger Feld gibt es einige Interessenten
Das Kraneburger Feld an der B 224 wird nach der Absage von Ikea zwar wieder frei, es hängt aber von der Art der Nutzung ab, wie schnell es für die Ansiedlung neuer Firmen bereit steht. „Wir haben ein paar Interessenten“, sagt Wirtschaftsförderin Sabine Wissmann. Werde das Gebiet wieder wie bei Ikea für ein Unternehmen reserviert, gehe die Ansiedlung schneller vonstatten, als wenn es unter vier, fünf Firmen aufgeteilt werde. Die Entscheidung darüber sei aber noch nicht gefallen.
Als „schwieriger“ stufen die Planer die Ansiedlung von Firmen auf dem Gelände der Grafenwälder Zeche Prosper IV ein. Der Standort unterliegt ja noch dem Bergrecht. „Die Stadt befindet sich in Gesprächen mit der RAG, ob die Parkplätze eher erschlossen werden können“, sagt Ann-Katrin Pobloth. Das bedeutet, dass die Flächen dann in drei bis vier Jahren bereit stehen können.