Bottrop. . Der Kunststoffhandel Rexin und die Spedition Bombeck bauen in der Nachbarstadt. In Bottrop fanden die wachsenden Firmen keinen Platz

Der Mangel an Gewerbeflächen in Bottrop führt dazu, dass Unternehmen die Stadt verlassen. So werden der Kunststoffhandel Rexin aus der Boy und die Transportfirma Bombeck Logistik aus dem Eigen nach Dorsten umziehen. Es geht alles in allem um mehr als hundert Arbeitsplätze, die die Stadt durch die Abwanderung der beiden Firmen verlieren wird.

„Es gibt einen einzigen Grund, warum wir aus Bottrop weg gehen: Wir haben hier keine geeigneten Flächen bekommen“, sagt Ludger Elemans, der Geschäftsführer der Bombeck Logistik GmbH. Das Unternehmen an der Industriestraße 26 war 2013 neu gegründet worden. „Wir konnten recht schnell wachsen. Der Markt gibt das her“, erklärt der Geschäftsführer. Für rund 50 feste Kunden transportiert die Spedition Waren.

Mehrere Angebote innerhalb von Tagen erhalten

Die Spedition Bombeck Logistik verlässt Bottrop und siedelt in Dorsten neu an.
Die Spedition Bombeck Logistik verlässt Bottrop und siedelt in Dorsten neu an. © Heinrich Jung

„Wir wollten natürlich hier bleiben“, sagt Elemans. Doch die Firma brauche mehr Platz, weil sie ihre Lagerkapazitäten aufstocke. In Bottrop hätte das Unternehmen zu lange auf entsprechende Gelände warten müssen. „Also haben wir umliegende Städte angeschrieben. Dorsten hat uns innerhalb von Tagen mehrere Angebote gemacht“, betont der Geschäftsführer.

Seine Firma baut ihre neue Lager- und Logistikhalle im Gewerbegebiet Dimker Heide in Dorsten-Wulfen. Den ersten Spatenstich hat die Spedition schon gefeiert. Der Einzug ist für Ende des Jahres geplant. 32 Mitarbeiter werden mit der Firma nach Dorsten gehen. „Es wird dort in Zukunft auch noch mehr Beschäftigte geben“, sagt der Geschäftsführer. Es seien zehn weitere Arbeitsplätze und drei zusätzliche Ausbildungsplätze geplant.

Kaum noch Möglichkeiten für eine Expansion

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Auch die vor 50 Jahren in der Boy gegründete Firma Rexin führt einen steigenden Platzbedarf als hauptsächlichen Grund für ihren Umzug in die Nachbarstadt an. Schon jetzt reiche der Platz am Standort im Boytal kaum noch aus, heißt es dazu im Weblog des Familienunternehmens. Sie befinde sich „weiterhin auf einem gesunden Wachstumskurs“, teilt die Firma darin mit. Zwar brachte der Bau eines neuen Lagers Entlastung, doch die Firma wollte ihr Platzproblem auf längere Sicht lösen.

„An unserem Bottroper Standort gab es kaum noch Möglichkeiten für eine weitere Firmenexpansion“, heißt es im Rexin-Magazin. Nicht nur die Produktpalette, auch die Zahl der mittlerweile 50 Mitarbeiter wachse immer weiter. Den neuen Firmensitz baut der Kunststoffhändler auf dem früheren Zechengelände Fürst Leopold in Dorsten. Im Frühjahr 2019 steht der Umzug dorthin an. Um die 20 neue Arbeitsplätze will der Kunststoffhandel in der Nachbarstadt dann schaffen.

>>> Den Mangel an Gewerbeflächen hat allen voran die CDU beklagt. Sie kritisierte, dass es zu lange dauere, bis die frei werdenden Zechengelände neue Firmen aufnehmen können. Zwar will die Stadt auch andere neue Gewerbegebiete ausweisen. Der Kauf von Flächen in Kirchhellen scheiterte aber, und das Gewerbegebiet Brandenheide ist noch nicht fertig.