Bottrop. . Die Best bereitet die Einführung eines Pfandsystems für den Coffee-To-Go vor. Teils füllen Anbieter den Kaffee schon in wiederverwendbare Becher.

Ab Januar 2019 sollen Mehrwegtrinkgefäße die Einwegpappbecher beim Coffee-To-Go in Bottrop ersetzen. Passend zum 100. Geburtstag der Stadt soll ein Pfandsystem mit einem Bottrop-Becher an den Start gehen. Unterdessen gibt es weitere Versuche, vom Wegwerfbecher-Müll wegzukommen.

Preisnachlass bei mitgebrachten Bechern

Aktuell nennt die Bäckerei-Kette Malzers eigene Maßnahmen, um die Abfallmengen durch Einwegbecher zu reduzieren. Das Unternehmen mit Sitz in Gelsenkirchen und vier Filialen vor Ort meldet, dass es die Nutzung von mitgebrachten, wiederverwendbaren Trinkgefäßen mit einem Preisnachlass von 20 Cent pro Kaffee honoriert.

Zusätzlich kann in den Filialen ein Thermobecher für den dauerhaften Einsatz erstanden werden. Zwar sei die Verwendung von wiederverwendbaren Bechern nicht verpflichtend, so Malzers-Inhaber Hans-Joachim Scherpel. Aber er hoffe, dass möglichste viele Kunden davon Gebrauch machen.

Zustimmung für Initiative der Grünen

Der Anstoß für die Mehrwegbecher kam im Herbst vergangenen Jahres von den Grünen. Best-Verwaltungsratsvorsitzender Paul Ketzer und alle anderen Ratsparteien gewannen der Initiative gleich viel Positives ab.

Die Mehrwegbecher werden voraussichtlich einen Euro Pfand kosten und die Stadt-Silhouette zeigen.

Eine lebensmittelhygienische Bedingung gibt es laut dem Unternehmen: „Werden Heißgetränke über die Theke in mitgebrachten Trinkgefäßen verkauft, muss unbedingt gewährleistet sein, dass dadurch die angebotenen Backwaren und sonstigen Produkte keiner möglichen Verunreinigung ausgesetzt sind.“ Die Tassen sollten daher sauber mitgebracht werden.

Erfahrungen an anderen Standorten

Auch im Unverpackt-Supermarkt Allerlei Verpackungsfrei an der Hochstraße werden mitgebrachte Becher auf Wunsch mit Kaffee zum Mitnehmen befüllt. Hygienische Probleme sieht Chefin Annette Metzgen nicht: „Die Tassen kommen ja mit nichts anderem in Berührung.“

Bäcker Peter hat an seinen Standorten in Rüttenscheid bereits Erfahrung mit dem Pfandsystem „Cupforcup“, die hohe Dichte von Cafés, Bäckern, Bars dort sorge für viele Partner. Wo bei Peter noch Einwegbecher benutzt werden, wie bislang in den Bottroper Filialen, werde auf eine FSC-zertifizierte Version gesetzt, die für eine nachhaltige Waldwirtschaft steht.

Umweltbelastung und Kosten

Noch komplett in Einwegbechern verkauft die Bottroper Bäckerei-Kette Sporkmann ihren Kaffee. Gegenüber einem flächendeckenden Pfandsystem zeigt sich Junior-Chef Stephan Sporkmann aufgeschlossen. Neben der Umweltbelastung nennt er einen weiteren Negativ-Punkt der Wegwerfbecher: „Sie sind auch ein hoher Kostenfaktor für uns.“ Insgesamt bestehe großes Interesse daran, von der Einweg-Lösung wegzukommen.

In einem halben Jahr könnte es so weit sein. Gespräche mit Herstellern von Mehrweg-Trinkgefäßen sind schon geführt worden, so Best-Sprecherin Nicole Gottemeier. Im Sommer und Herbst sollen Kooperationsgespräche mit Bäckereien, Cafés, Tankstellen und Sportvereinen folgen. Der Plan ist, dass die Mehrwegbecher wiederbefüllt oder an möglichst vielen Stellen abgegeben werden können.