Maidemo: Ministerpräsident reiht sich in Bottrop ein
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Bottrop. . Armin Laschet marschiert am 1. Mai mit beim Zug zum Berliner Platz. Gewerkschaften hoffen auf Zusagen für Landeshilfe nach dem Ende des Bergbaus.
Mit Blick auf das Auslaufen des Bergwerks Prosper-Haniel veranstaltet der DGB seine zentrale NRW-Kundgebung zum Tag der Arbeit am 1. Mai auf dem Berliner Platz in Bottrop. Redner sind Anja Weber, NRW-Landeschefin des DGB, Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) und zum Schluss Michael Vassiliadis, Chef der Bergbaugesellschaft IGBCE.
Laschet wird sich vor der Kundgebung in den Demonstrationszug vom Gleiwitzer zum Berliner Platz einreihen - und, so hoffen die Gewerkschaften, Hilfszusagen für die Bewältigung des Strukturwandels nach dem Bergbau-Aus mitbringen.
"Der Bergbau geht, der Kumpel bleibt"
„Der Bergbau geht, der Kumpel bleibt“: Um dieses Problemfeld in den Blick zu rücken, würden die Bergbaubeschäftigten unübersehbar auflaufen, kündigt Bottrops DGB-Chef Reinhard Thater an.
Er skizziert die erwarteten Folgeschäden durch das Bergbau-Aus: „Viele Aufträge aus dem Bergbau sind in den Mittelstand gegangen. Auch bei den Zulieferern wird es Arbeitsplatzverluste geben.“
Dazu kommt der bereits eingetretene Verlust von 100 Ausbildungsplätzen jährlich. Thater: „Es ist nicht absehbar, dass in dieser Dimension Ausbildungsplätze in Bottrop neu geschaffen werden.“ Und auch nicht anderswo in der Emscher--Lippe-Region, sagt IGBCE-Sekretär Thomas Steinberg: „Die Ausbildungszahlen sinken in allen Städten der Region weiter.“
Bergbau-Aus setzt die Stadtverwaltung unter Handlungsdruck
Das Bergbau-Aus setzt die Stadtverwaltung unter Handlungsdruck, sagt Personalratschef Lutz Küstner: „Die Verwaltung ist dann größter Arbeitgeber der Stadt und muss sich ihrer Verantwortung als Anbieter von Ausbildungsplätzen stellen.“ Er fordert die Politiker deshalb auf, den Ratsbeschluss zu kippen, nach dem die Stadt nur für den eigenen Bedarf ausbildet.
Das wäre im Eigeninteresse der Stadt, sagt der neue DGB-Bezirksgeschäftsführer Mark Rosendahl: „In den nächsten 10 bis 15 Jahren werden 40 Prozent der Mitarbeiter in den öffentlichen Verwaltungen in den Ruhestand gehen. Deshalb müssen die Städte jetzt beginnen , den Nachwuchs auszubilden.“
Die angekündigte Ruhr-Konferenz soll mit Inhalten gefüllt werden
Was erwarten die Gewerkschafter vom Auftritt des Ministerpräsidenten? Dass er seine angekündigte Ruhr-Konferenz mit Inhalten füllt, sagt Rosendahl: „Da haben wir eine Erwartungshaltung.“ Dass Laschet nicht nur Eingliederung in den ersten Arbeitsmarkt im Blick hat, sondern auch ein Auge für den zweiten Arbeitsmarkt. Und dass er konkrete Zusagen mitbringt, um das Bergbau-Aus abzufedern, sagt Thater: „Wir brauchen die Unterstützung der Landesregierung für den Strukturwandel.“
Erinnerungen an den Bergbau im Ruhrgebiet
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>> MOTORRAD-KORSO
Ab 8 Uhr treffen sich am 1. Mai Motorradfahrer am Morianhaus an der Morianstraße in Bottrop.
Nach einer Bikerandacht startet gegen 9 Uhr der Motorradkorso, der nach einer Schleife durch das nördliche Ruhrgebiet gegen 10.45 Uhr am Berliner Platz zur Maikundgebung erwartet wird.
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