Bottrop. . An Friedrich-Ebert- und Gladbecker Straße überwacht die Stadt Bottrop seit kurzem den Verkehr rund um die Uhr. Sie rechnet mit 20 000 Verstößen.

Der Verkehr fließt ruhig auf der Friedrich-Ebert-Straße am Dienstagmittag. Dass zwei stationäre Blitzer hier auf Höhe der Marie-Curie-Realschule seit letzter Woche auf Temposünder warten, fällt kaum auf.

Nur vereinzelt sieht man Autos, die merklich abbremsen, wenn sie sich den Radar-Säulen nähern. Eine Fahrerin ist gar so in ihr Handy vertieft, dass sie die Radarfalle gar nicht erst bemerkt; ein anderer Fahrer macht sich einen Spaß und winkt dem Blitzer freundlich zu.

Rückstau von der Ampel bis hinter die Radaranlage

Aber auffallend schnell ist keiner der Verkehrsteilnehmer unterwegs. Und das können sie auch gar nicht: In Fahrtrichtung stadtauswärts etwa staut sich die Warteschlange der roten Ampel an der Kreuzung Prosperstraße meist bis kurz vor oder sogar bis hinter die Radaranlage.

Auf der Gegenfahrbahn bietet sich ein ähnliches Bild. Auch hier stehen im Abstand von rund 250 Metern zwei Ampeln, dazwischen die neue Blitzer-Säule. „Ich fahre hier sowieso immer Schrittgeschwindigkeit – einfach weil so viel los ist“, sagt Arne Simon, Lehrer an der angrenzenden Marie-Curie-Realschule.

„Blitzer vor Schule ist sinnvoll“

Allerdings: Zu weniger stark befahrenen Zeiten habe er auch schon erlebt, dass Fahrer, die aus Richtung Autobahn kommen, aufs Gas drücken um noch eben eine grüne Ampel mitzunehmen, erzählt sein Kollege Christopher Mayer.

„Generell finde ich es sinnvoll, so einen Blitzer vor einer Schule aufzustellen“, sagt Mayer. Auch wenn die Kinder und Jugendlichen hier nicht die Straße überqueren können, weil ein Zaun auf dem Mittelstreifen den Durchgang versperrt.

Viele Unfälle am Wochenende und nachts

Auf der Gladbecker Straße stehen seit Mittwoch zwei Blitzer-Säulen. Die Stadtverwaltung hatte die Hauptverkehrsstraßen der Stadt untersucht, an denen sich Unfälle häufen. Friedrich-Ebert- und Gladbecker Straßen waren dabei „auffällig“, wie Verkehrsamtsleiterin Monika Werwer erklärt.

Probemessungen am Mittwoch und Donnerstag

Die Stadt hat die beiden Tower zunächst auf fünf Jahre gemietet.

Bevor die Anlagen am Mittwoch (Gladbecker Straße) bzw. Donnerstag scharf gestellt wurden, nahmen sie zunächst für jeweils eine halbe Stunde Probemessungen vor.

Wer hierbei geblitzt wurde, muss nicht mit Bußgeld rechnen.

Viele Unfälle ereigneten sich nachts und an Wochenenden. „Aber nicht nur dann wird zu schnell gefahren“, sagt Werwer. Die stationären Blitzer überwachen den Verkehr denn auch rund um die Uhr.

Bis zu 46 000 Fahrzeuge befahren an einem Werktag die beiden Straßen, vorgegeben ist Tempo 50, geblitzt wird ab 59 Kilometer pro Stunde. Das Straßenverkehrsamt erwartet von den neuen Radarkontrollen etwa 20 000 Fotos von Temposündern jährlich.