Bottrop. . Gutachten und Pläne für das Kraneburger Feld sollen Grundlage für Gewerbegebiet in der Boy sein. Im Ausschuss erläuterten Ikea-Vertreter das Aus.

Bei der Stadt will man nach der Ikea-Absage nun so schnell wie möglich auf dem Kraneburger Feld in der Boy Gewerbe ansiedeln. Das war ein Ergebnis der Sitzung des Planungsausschusses am Donnerstagnachmittag. Die SPD hatte einen entsprechenden Antrag gestellt. Sie will erreichen, dass das Planverfahren nun beschleunigt fortgeführt wird. Allerdings soll nun nicht mehr für ein Möbelhaus – also Einzelhandel – geplant werden, sondern ein normales Gewerbegebiet.

Zu wenig Flächen für Unternehmen

Maja Terney Hansen und Hans-Joachim Bruschke von Ikea erläuterten vor dem Ausschuss die Absage.
Maja Terney Hansen und Hans-Joachim Bruschke von Ikea erläuterten vor dem Ausschuss die Absage. © Heinrich Jung

SPD-Fraktionschef Thomas Göddertz begründete den SPD-Antrag: Es sei wichtig, gerade angesichts des Mangels an Gewerbeflächen in Bottrop dort nun zügig weiter zu machen. Außerdem gebe es bereits Konzepte und Gutachten, was den Verkehr, die Erschließung oder auch den Naturschutz angehe. Darauf könne man aufbauen. Dieser Auffassung folgte die Mehrheit des Ausschusses. ÖDP, Grüne, Linke und DKP stimmten dagegen. CDU-Fraktionschef Hermann Hirschfelder merkte zwar an, dass der Antrag so klingt, „als wollen wir die Verwaltung auffordern, zu arbeiten. Ich gehe jedoch davon aus, dass tut sie bereits.“ Bestätigt wurde ihm das von Planungsdezernent Klaus Müller. „Die Verwaltung denkt über Alternativen nach.“ Nichtsdestotrotz, inhaltlich könne sich die CDU dem Antrag anschließen.

Autobahnpläne waren kein Grund für Absage

Inwieweit die Pläne für den Autobahnbau – die B 224 soll zur A 52 umgabut werden – maßgeblich für die Absage war, wollte die DKP wissen.

Das habe bei der Absage keine Rolle gespielt, so Maja Terney Hansen, die Projektleiterin. Zwar habe man nicht gewusst, wann da nun gebaut werde, doch dafür habe man ja verschiedene Varianten geplant. „Der Standort war unter beiden Voraussetzungen gut für uns.“

Zuvor hatten die Ikea-Vertreter Maja Terney Hansen und Hans-Joachim Bruschke dem Gremium noch einmal die Gründe für das Aus für den geplanten Standort Bottrop erläutert. Im Moment, so Bruschke, seien alle Neuplanungen von Ikea gestoppt, einige – darunter eben auch Bottrop – abgesagt. Noch sei unklar, wie genau das neue Konzept am Ende aussehe, wie die Filialen der Zukunft aussehen würden, ob es weiterhin die großen Selbstbedienungshallen gebe. All das könne er zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Aber: „Wir wissen eben, dass wir nach Bottrop nicht mehr kommen können“, sagte Bruschke mit Blick auf die Überlegungen von Ikea, künftig näher an die Kunden rücken zu wollen und Filialen in den Innenstädten zu planen.

Inwieweit denn die Bottroper Innenstadt interessant sein könnte, wollten die Ausschussmitglieder wissen. Bruschke: „Ich kann mir heute nicht vorstellen, dass wir in die Bottroper Innenstadt gehen.“ Zunächst einmal würden nun die Großräume auf mögliche Standorte für das neue Konzept überprüft.

Inwieweit Ikea für Kosten aufkomme, die die Stadt bereits hatte, wollte Göddertz wissen. Hier musste Bruschke passen, doch für CDU-Mann Hermann Hirschfelder ist klar, dass es sich hierbei um das unternehmerische Risiko der Stadt handele. Allerdings, so Bruschke: Die Gutachten zu dem Standort, die Ikea auf eigene Kosten hat anfertigen lassen, habe man der Stadt zur Verfügung gestellt. Diese wiederum sollen ja einfließen in die weitere Planung für das Kraneburger Feld.