Bottrop. . Alfred Hilp aus Kirchhellen, der Rote Keil und Esra Arslan wurden ausgezeichnet. Staatssekretärin Andrea Milz hielt die Festrede.
„Die Stadtgesellschaft in Bottrop lebt vom vielfältigen und großartigen Ehrenamt“, hatte die CDU in ihrer Einladung zu einer Feierstunde in der Kulturkirche Heilig Kreuz geschrieben. Hier wurden Dienstag Abend zahlreiche Mitglieder sowie ehrenamtlich Tätige für ihr Engagement geehrt. Für die Festrede konnte die CDU einen Gast aus Düsseldorf gewinnen: Andrea Milz, die neue Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt.
Die betonte auch gleich zu Beginn die Bedeutung des freiwilligen Engagements von Bürgerinnen und Bürgern. „Das Ehrenamt bereichert die Gesellschaft“, sagte sie und stellte zugleich fest, dass vieles ohne den Einsatz Freiwilliger auch nicht funktionieren würden. Wie wichtig der neuen schwarz-gelben Landesregierung das Ehrenamt sei, ließe sich daran ablesen, dass dieser Bereich nun in der Staatskanzlei angesiedelt sei: „Da haben wir ganz andere Möglichkeiten“, betont Andrea Milz, die im Juni diese neue Aufgabe übernommen hat.
Buch über das Ruhrgebiet als Geschenk
Für sie war es nicht der erste Besuch in Bottrop, aber der erste als Staatssekretärin. Zum Dank überreichte ihr die CDU-Vorsitzende Anette Bunse das im Klartext-Verlag erschienene Buch „Stulle mit Margarine und Zucker“ über das Ruhrgebiet.
Gerne machte Andrea Milz dann anschließend mit bei der Ehrung von Ehrenamtlichen, inklusive gemeinsamer Fotos. Erster in der Runde war der mit 91 Jahren zugleich älteste: Alfred Hilp aus Kirchhellen. Er war früher Leiter der Bezirksverwaltungsstelle und hat sich nebenbei über viele Jahre verdient gemacht als Chronist des Dorfes. Zugleich engagierte er sich in zahlreichen Vereinen, denen er seit Jahrzehnten die Treue hält.
Erstaunliche Begegnung
Gerade mal seit 14 Jahren gibt es den Verein Roter Keil. Auch ihn würdigte die Bottroper CDU am Dienstag Abend. Der Tsunami im Indischen Ozean sei 2004 Anlass für die Gründung gewesen, erinnerte sich Gertrud Metzelder, die die Ehrung gemeinsam mit Heinz Wehres entgegen nahm. Hilfe für Kinder und Jugendliche sei damals das Ziel gewesen. Heute kümmere man sich um von Gewalt und Missbrauch betroffene Kinder und Jugendliche sowie um Straßenkinder. Außerdem unterstütze der Rote Keil seit langem Gegenwind, die Beratungsstelle gegen sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen.
„Das war eine der erstaunlichsten Begegnungen“, sagte Anette Bunse schließlich über die dritte Ehrenamtliche: Esra Arslan. Die 21-jährige Studentin arbeitet seit vier Jahren ehrenamtlich bei El Ele mit, der Integrationsagentur der evangelische Kirche. Schon als Kind hat sie dort Kurse besucht. Besonders engagiert war Esra Arslan zuletzt bei dem Projekt als Jugendliche die Migrationsgeschichte ihrer Großeltern erforscht und einen Film darüber gedreht haben. „Wir wollten zeigen, dass unsere Großeltern ein Teil der deutschen Geschichte sind“, sagte Esra. „Ich danke Ihnen, dass Ihnen das eine Ehrung wert war.“