Bottrop. . Läden in Bottrop bauen ihren digitalen Auftritt aus und machen erste Umsätze übers Internet. Anteil ist in drei Jahren um ein Drittel gewachsen.

Ein bisschen Schauen, ein paar Klicks und schon ist der Artikel im Warenkorb. Ohne Schlangestehen geht’s zur Kasse, und im Nu wird die Ware nach Hause geliefert. Der Einkauf im Internet ist problemlos und beliebt. Daher bieten Bottroper Unternehmen ihre Produkte zunehmend im Internet an.

Nach Umfrage der Industrie- und Handelskammer Nord Westfalen nutzen mittlerweile 60 Prozent der nordrhein-westfälischen Unternehmen digitale Vertriebswege. Damit liegt der Anteil über ein Drittel höher als noch vor drei Jahren.

Denise Barz in ihrem Fanartikel-Laden in der Bottroper Innenstadt.
Denise Barz in ihrem Fanartikel-Laden in der Bottroper Innenstadt. © Olaf Ziegler

Denise Barz eröffnete im August 2015 ihren „Fanladen Bottrop“. Von Anfang an gehörte der Online-Handel zum Geschäft. „Ohne Online-Angebote geht es heute einfach nicht“, stellt Barz fest, gibt jedoch zu: „Mehr liegt mir am Verkauf im Laden. Denn dann kann ich auf die Kunden eingehen, sie beraten oder einfach ein Pläuschchen halten.“ Online habe sie etwa zwei Drittel ihrer Waren im Angebot. Der Verkauf über das Internet mache derzeit etwa zehn Prozent des Umsatzes aus, zur Weihnachtszeit verstärke sich die Online-Nachfrage erheblich. „Ein schönes Zubrot zum Ladenverkauf.“

Auch der Second-Hand-Laden „Allerhand“ bietet den Verkauf über das Internet an. „Zunächst bei Ebay. Seit etwa sechs Jahren haben wir den Online-Shop“, erklärt Inge Barth. „Wir sehen die Seiten als Schaufenster nach draußen, um zu zeigen, was der Laden bietet.“

Im Punkerladen "Pogo-Shop" setzt man zu hundert Prozent aufs Internet

Letztlich kämen die Kunden dann tatsächlich oft in den Laden, um anzuschauen und zu kaufen, was sie im Internet gesehen haben. Besser laufe das Online-Geschäft über die Seite „Dawanda“, die als Plattform überregional bekannt ist.

Mit seinem Punkerladen „Pogo-Shop“ setzt Geschäftsführer Martin Neuberg zu 100 Prozent auf das Online-Geschäft. „Der große Vorteil ist, dass man so keine teuren Räume anmieten muss“, stellt er fest. Neuberg führt das Geschäft nebenberuflich seit 2006. „Und ich bin zufrieden, wie es läuft.“ Über Flyer, die er auf Konzerten verteilt, macht er auf seinen Online-Verkauf aufmerksam. Hosen, Shirts, Pullover, Stiefel und Taschen und vieles mehr hat er für seine Kunden im Angebot. „Entsprechend der Nachfrage passe ich das Angebot immer wieder an, biete heutzutage beispielsweise mehr T-Shirts an als Stiefel.

Bei Wiesehahn setzt man auf die intensive Beratung der Kunden

Das Unternehmen IBK Wiesehahn ist auf Industrietechnik wie Kompensatoren, Dichtungen und Schläuche spezialisiert. „Wir haben zwar unseren Online-Auftritt im Blick“, stellt Julia Wiesehahn, Assistentin der Geschäftsleitung, fest. „Aber wir fertigen sehr spezielle Produkte in geringen Stückzahlen, so dass sich ein Online-Verkauf momentan nicht lohnt.“

Zudem setzte man auf intensive Beratung der Kunden. „Und auch die Software ist noch nicht so weit“, meint Julia Wiesehahn. „Der Online-Verkauf wird sicher kommen, aber dann wohl als Ad-On für unsere Handelsware.“

Für Möbel Beyhoff ist die Internetseite ein "digitales Schaufenster"

Das Möbelgeschäft Beyhoff hat seine Internetseite gerade erst aktualisiert und zeigt dort eine große Auswahl an Möbeln und auch Preisen, ein Online-Kauf ist jedoch nicht möglich. „Wir sehen die Seite als digitales Schaufenster“, stellt Geschäftsführerin Eva Beyhoff-Weitenhöfer fest. „Die Leute bummeln nicht mehr an Schaufenstern entlang, sondern klicken sich durchs Netz.“ So erreiche man auch Kunden außerhalb Bottrops. Allerdings seien Möbel Produkte zum anfassen, fühlen und ausprobieren. „Unsere Kunden schätzen die Beratung und auch unsere Planung. Das geht online einfach nicht“, so Beyhoff. Zudem sehe sie Probleme bei etwaigen Retouren. „Aber wir beobachten den Markt .“