Bottrop. . Im Jubiläumsjahr 2018 steigt mit Eva Beyhoff-Weitenhöfer die vierte Generation in die Geschäftsführung von Möbel Beyhoff ein.
Mit Beginn des neuen Jahres blickt das Familienunternehmen Möbel Beyhoff auf 120 geschäftige Jahre zurück. Und ist damit noch lange nicht am Ende der Firmengeschichte angelangt: Zum 1. Januar steigt Eva Beyhoff-Weitenhöfer in die Geschäftsführung ein – und mit ihr die nächste, schon vierte Generation.
Wissenstransfer von Generation zu Generation
Die 29-Jährige studierte Betriebswissenschaften, lernt die Firma seit zweieinhalb Jahren schon mitarbeitend kennen. So leitete sie jüngst die Einführung eines neuen Warenwirtschaftssystems. „Die nächsten Jahre geht es jetzt um den Wissenstransfer“, sagt ihr Vater Klaus Wilhelm Beyhoff (62), der selbst mit 26 Jahren Geschäftsführer wurde.
Wissen rund um Möbel und deren Verkauf dürfte sich in den vergangenen 120 Jahren einiges angesammelt haben. 1898 eröffnete die damalige Möbelfabrik Beyhoff unter der Regie von Klaus Wilhelm Beyhoffs Großvater das erste Ladenlokal an der Essener Straße. Aus der Tischlerei entwickelte sich nach dem Zweiten Weltkrieg ein regional bekanntes Möbelhaus. Wilhelm Beyhoff, Chef in zweiter Generation, gründete dann mit Kollegen den ersten Möbeleinkaufsverband in Deutschland. Als Klaus Wilhelm Beyhoff 1981 die Geschäftsführung von ihm übernahm, „erbte“ er auch das Engagement für den Einkaufsverband. „Man bekommt sehr viel Wissen dadurch“, so der 62-Jährige.
Umzug an die Gladbecker Straße
Der übrigens eigentlich nie Möbelhändler werden wollte, obwohl er es als Jugendlicher durchaus genoss, dank der Mithilfe beim Ausliefern fünf Mark in der Stunde dazu verdienen zu können. Als er nach dem Studium mal im elterlichen Laden im Verkauf aushalf, packte es ihn doch. Unter seiner Regie zog das Möbelhaus an die Gladbecker Straße 130, wo es am 27. Dezember 1992 eröffnete. 6200 Quadratmeter Ausstellungsfläche stehen hier zur Verfügung. Das Sortiment wird immer wieder den Kundenwünschen angepasst. So wurden 2015 die erste Etage und die Küchenabteilung neu gemacht, erzählt Beyhoff. „Küchen machen bei uns mehr als 50 Prozent des Umsatzes aus.“ Der sei in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Die Hälfte werde dank Bottroper Kunden gemacht, aber auch aus angrenzenden Städten kommen Käufer.
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Der Konkurrenz durch schon bestehende und kommende Möbelhändler in der Stadt will Familie Beyhoff auch künftig die Stirn bieten. „Wir haben unseren eigenen Stil“, sagt der Chef. Ein Weg, um sich vom Sortiment her von anderen zu unterscheiden, ist die aktuelle Aufnahme einer Kollektion ins Programm, die skandinavisch angehauchte Möbel für Individualisten bietet. Als besonderes Merkmal seines Betriebs hebt der Bottroper die Beratungskompetenz seiner Mitarbeiter hervor.
Möbelhaus beschäftigt insgesamt 50 Mitarbeiter
Die Mitarbeiter – derzeit insgesamt 50 an der Zahl inklusive Tischlermeister – sind für das Unternehmen auch ein wichtiges Zukunftsthema. „Der Kampf um die Mitarbeiter ist in vollem Gange.“ Es gelte Arbeitszeitmodelle zu entwickeln, „damit wir auch in Zukunft Personal haben und gute Leistung bekommen“, sagt Beyhoff mit Blick auf die anspruchsvollen Arbeitszeiten im Einzelhandel. Und vielleicht, deutet der 62-Jährige an, „machen wir auch mal was im Internet“.
Das aber soll dann die vierte Generation federführend übernehmen.