Bottrop. . In einem Heft hat die Flüchtlingshilfe Anlaufstellen bei Ämtern und Trägern zusammengefasst. Es soll ehrenamtlich Engagierten Orientierung bieten

Wer kann helfen? Wo sitzen die richtigen Ansprechpartner? Und überhaupt, muss ich mich jetzt an die Stadt wenden oder an eine andere Stelle? Fragen wie diese werden immer wieder von Bürgern gestellt, die sich in der Flüchtlingshilfe engagieren, weiß Marinella Malese. Sie ist in der Flüchtlingsberatung bei der evangelischen Kirchengemeinde tätig und auch verantwortlich für die Unterstützung von Ehrenamtlichen.

Eine kleine Broschüre bietet nun – gebündelt auf 30 Seiten – alle Informationen und Ansprechpartner, die ehrenamtliche Flüchtlingshelfer brauchen. „Wer. Wo. Was“ steht deshalb auch groß auf dem Titelblatt des Heftes, das ein Leitfaden für Ehrenamtliche in der Flüchtlingsarbeit sein will.

Bedarf für so eine Broschüre besteht

Entstanden ist es auch weitgehend in ehrenamtlicher Arbeit. Dagmar Kaplan und Irmelin Sansen vom Verein Flüchtlingshilfe haben die Redaktion übernommen und die Informationen zusammengetragen. Wobei letztere dafür zumindest ein Honorar erhalten hat.

Der Bedarf für eine solche Broschüre sei einfach gegeben, sagt Dagmar Kaplan. „Es gibt eine ganze Schar von Ehrenamtlichen, die in viele Lebensbereiche der Flüchtlinge hineinwirkt und entsprechend auch zu verschiedenen Themen Hilfe braucht“, berichtet sie aus ihrer Erfahrung bei der Flüchtlingshilfe. Allein in diesem Verein sind rund 160 Ehrenamtliche organisiert. Hinzu kommen diejenigen, die sich in Kirchhellen, in anderen Vereinen und Kirchen oder auch privat für Flüchtlinge einsetzen. An all diese Menschen richtet sich der neue Ratgeber.

Ansprechpartner und Behörden aufgeführt

Darin unterscheiden die Verantwortlichen zwischen Aufgaben, die von Behörden und Fachdiensten, also vor allem von der Verwaltung übernommen werden. Hier sind die entsprechenden Abteilungen und Ansprechpartner aufgeführt, etwa Jobcenter, Sozialamt, Ausländerbehörde oder andere Ämter. Ein zweiter Abschnitt widmet sich all den Dingen, die freie Träger wie Caritas, Awo, Diakonie, evangelische Kirche und andere Einrichtungen anbieten.

Es steckt viel Arbeit in dem Heft

Auf den ersten Blick mag das Heftchen fast unscheinbar wirken, und die viele Arbeit, die dahinter steckt fällt nicht sofort auf. Doch allein das Sammeln und Zusammenstellen der Informationen, sprich das Herausfinden der richtigen Ansprechpartner und Kontaktdaten war ein großer Aufwand. Im September haben Dagmar Kaplan und Irmelin Sansen damit begonnen. „In derart gebündelter Form fällt erst einmal auf, wie viele Stellen sich mit Flüchtlingen befassen“, sagt Irmelin Sansen. Darunter womöglich auch Institutionen, bei denen man gar nicht sofort daran denkt, wie etwa die Verbraucherzentrale.

Oberbürgermeister Bernd Tischler lobt das Heft als „wertvollen Beitrag zu dem freiwilligen Engagement in unserer Stadt“. Es biete einen schnellen und kompakten Überblick, „um sich im Behördendschungel zurecht zu finden“.