Bottrop. . Große Müllcontainer stehen mitten auf dem Platz, hinzu kommen Belastungen durch Lärm und Ratten. Sanierung soll im kommenden Jahr beginnen.
- Mülltonnen auf dem Platz verströmen unangenehme Gerüche und hinzu kommen Ratten
- Seit Jahrzehnten gibt es Bestrebungen, den Platz umzubauen und zu sanieren
- Gemengelage rund um den Platz ist schwierig, weil Stadt und zahlreiche Eigentümer zusammen arbeiten müssen
Die großen Müllcontainer, die teils mitten auf dem großen Platz stehen, fallen sofort auf. Wer über das Trapez geht, der kann sie eigentlich nicht übersehen. Und aus einigen dieser Tonnen kommt auch ein übler Geruch – zum Ärger der angrenzenden Bewohner.
Gerade im Sommer sei es schlimm, was da von einigen Mülleimern ausgehe, sagt Monika Heberle. Sie ärgert sich über den Zustand des Platzes. Und tatsächlich fallen nicht nur die teils überquellenden Mülltonnen auf. In vielen der Pflanzbeete entdeckt man bei genauerem Hinsehen neben Unrat auch große Rattenlöcher.
Zur Bekämpfung der Nager sind Fallen aufgestellt. „Abends sieht man die Tiere hier auch über den Platz huschen“, sagen die Anwohner.
Dazu kommt das Geräusch der Abluftanlagen anliegender Gastronomie-Betriebe. Seit neuestem dröhnt auch ein Kühlaggregat eines Supermarktes. Es steht auf einem Vordach, drumherum eine Art Verschlag, wohl um das Geräusch etwas zu dämmen. Bedeutet aber auch: Wer dahinter wohnt, schaut in rund anderthalb Metern gegen eine Wand. Mehrfach hat das Umweltamt den Geräuschpegel gemessen.
Messung am Kühlaggregat - im Schlafzimmer ist es ziemlich laut
Die Anlage musste gewartet werden, dann schließlich lag der Pegel bei 47.2 Dezibel, abzüglich einer Toleranz von drei Dezibel lag er damit unterhalb des Grenzwerts von 45 Dezibel. „Das bedeutet aber auch, dass über meinem Bett konstant ein Pegel von 22 Dezibel herrscht“, berichtet Emine Tahiri von Messungen im Schlafzimmer der Familie. Daran sei nichts zu ändern. Die Wohnlage finden die beiden Anwohner nach wie vor gut: „Eigentlich könnte das eine tolle Anlage für Mehrgenerationenwohnen sein, allein aufgrund der Lage.“
Doch die Gemengelage rund um diesen Platz in der Innenstadt ist schwierig. Rundherum wohnen Menschen, die Häuser und Wohnungen gehören unterschiedlichen Eigentümern mit teils unterschiedlichen Interessenlagen.
Die Eigentümer sind für Teile der Fläche verantwortlich, ebenso die Stadt. Denn das Trapez ist ein öffentlicher Platz, ein Durchgang von der Gladbecker zu Horster Straße und ZOB. Es gibt Verträge mit der Best, die reinigt den Platz. Und auf die lassen die Anwohner nichts kommen. „Ohne die sähe es noch schlimmer aus.“
Bestrebungen zur Umgestaltung des Platzes gibt es schon lange
Seit Jahrzehnten gibt es Bestrebungen, den Platz umzugestalten. Nun wähnen sich alle Beteiligten auf der Zielgeraden. Wenn die Sanierung der Gladbecker Straße im Frühjahr abgeschlossen ist, will die Stadt das kurze Teilstück der Kirchhellener Straße auf Vordermann bringen, dann soll das Trapez in Angriff genommen werden. Das ist der Plan beim zuständigen Fachbereich Tiefbau und Stadterneuerung. Dessen Leiter Heribert Wilken geht im Moment davon aus, die Arbeiten im Herbst ausschreiben zu können.
Die Eigentümer haben ein Büro beauftragt
Die Eigentümer müssten jedoch bis dahin die Tiefgarage sanieren und den Parkplatz auf dem Trapez in Schuss bringen. Was Arbeiten und Abdichtungen auf dem Platz angeht sicher sinnvoll, doch muss tatsächlich auch die unterirdische Arbeit abgeschlossen sein für die Renovierung des Platzes oben?
Für Parkplatz und Abdichtung habe die Eigentümergemeinschaft bereits eine Ingenieurbüro beauftragt, entsprechende Pläne zu erarbeiten. „Auf die warten wir und dann wird eine Eigentümerversammlung beraten und entscheiden“, sagt Holger Ingendoh, der für den Bereich zuständige Verwalter.
Bottrops Dreckecken
>> ORTSTERMIN GEPLANT
- Wilken spricht davon, dass die Umbaupläne vorliegen und auch Fördergelder genehmigt sind. „Die Pläne müssen vielleicht noch in Details angepasst werden.“ Dazu gehöre nochmal die Frage nach den Einhausungen der Mülleimer.
- Bezirksbürgermeister Klaus Kalthoff will sich die Situation schnell vor Ort mit Ämtern und Beteiligten ansehen, um zu schauen, ob die Situation kurzfristig verbessert werden kann.