Bottrop. . Die Stellen werden zum 1. November besetzt. Schuldezernent aus Münster stand den Bottroper Politikern am Dienstag im Ausschuss Rede und Antwort.

Am Ende kam man nicht auf einen Nenner. Fest steht, an den Bottroper Grundschulen fehlen Lehrer. Darüber, ob es deshalb auch zu Unterrichtsausfall kommen muss, gingen die Meinungen ebenso auseinander wie über die Frage, ob es klug war, im Sommer Bottroper Grundschullehrer nach Gelsenkirchen abzuordnen. Die Lehrerversorgung an den Bottroper Grundschulen war einmal mehr Thema auf der ansonsten auch vollgepackten Tagesordnung des Bottroper Schulausschusses.

Rede und Antwort stehen

Mit Michael Maaßen, dem zuständige Schuldezernenten bei der Bezirksregierung Münster, hatten die Bottroper Politiker aber endlich auch den richtigen Ansprechpartner, der ihnen Rede und Antwort auf all ihre Fragen stehen musste. Eine gute Botschaft des Dezernenten vorneweg: Bottroper Grundschulen bekommen zum 1. November fünf neue Lehrer. Weitere fünf Lehrerstellen sollen zum 1. Februar besetzt werden. Ob das auch gelingen wird, weiß man noch nicht, denn es gibt derzeit einfach zu wenig Lehrer.

Insgesamt sind an den Bottroper Grundschulen seit Beginn des Schuljahres 14 Lehrerstellen unbesetzt. „Der Unterricht ist sichergestellt“, betonte Schuldezernent Michael Maaßen aber dennoch. Es werde nach Stundentafel unterrichtet und auch verpflichtende Angebote würden erteilt. Wenn zusätzliche Maßnahmen und Förderangebote entfallen, weil Lehrer fehlen, sei dies aber nach Gesetzeslage kein Unterrichtausfall, erklärte der Schuldezernent dem Ausschuss.

„Der Unterschied ist den Eltern schwer klar zu machen“, antwortete darauf Meike Schöps, Vorsitzende des Schulausschusses und selber auch Lehrerin. Schwer zu verstehen ist auch, dass die Personalausstattungsquote an den Schulen immer weiter runter geht, je mehr Stellen den Schulen zugewiesen werden, was ja eigentlich gut ist. Aber faktisch können diese Stellen derzeit nicht besetzt werden.

So sei es auch zu erklären, dass diese Quote in Bottrop zwischen Frühjahr und Sommer von 105 auf 95 Prozent gesunken sei. Die gute Ausstattungsquote hatte die Bezirksregierung aber seinerzeit als Grund für die Abordnung von Lehrern nach Gelsenkirchen ins Feld geführt. Die sei im übrigen absolut notwendig gewesen, betonte der Dezernent auch im Rückblick. Noch heute sei die Lage dort prekär und Solidarität unter den Kommunen eine Notwendigkeit.

Dass Lehrer fehlen, liegt sowohl an der geänderten Lehrerausbildung, die von sechs auf zehn Semester verlängert wurde, als auch daran, dass es einfach zu wenig Studenten für das Lehramt an Grundschulen gibt, während aber gleichzeitig der Bedarf im Primarbereich gestiegen ist.

Bottrop ist kein „Problemkind“

Im übrigen sei Bottrop kein „Problemkind“, betonte der Dezernent, also keine Stadt, um die angehende Lehrer lieber einen großen Bogen machen würden. Er ist optimistisch, dass auch die fünf Stellen im Februar besetzt werden können. Der Stellenbedarf in Bottrop liegt derzeit übrigens bei 252, genau so viele wie auch zugewiesen.

Die Sitzung endete mit versöhnlichen Tönen. Die Ausschussvorsitzende Meike Schöps dankte dem Schuldezernenten für seine Aufklärungsarbeit. In der Vergangenheit habe mangelnde Transparenz leider zu viel Unmut geführt.