Bottrop. . Das Krankenhaus erhält dort auch eine größere Intensivstation. Nach dem Abschluss von Restarbeiten soll der Anbau noch im Herbst bezogen werden.

  • Der Neubau bietet auf sieben Etagen 9000 Quadratmeter Platz
  • Die Kosten belaufen sich auf insgesamt rund 28 Millionen Euro
  • Größere Intensivestation, neue Schlaganfallstation und zwei neue Pflegebereiche

Die Flure im neuen „Anbau West“ am Knappschaftskrankenhaus sind breit und hell. Überlegt gesetzte Farben dienen der Orientierung. In den Krankenzimmern fallen die tiefen Fenster sofort auf. Die neue, größere Intensivstation verfügt auch über Schleusen, um neuesten Hygieneanforderungen im Umgang mit keimbelasteten Patienten Rechnung zu tragen. Modernste Medizintechnik und Aufrichthilfen für Patienten zur Entlastung des Pflegepersonals sind vorgesehen. In Betrieb gehen sollen die Stationen noch im Herbst; jetzt am Wochenende wurde der 28 Millionen teure Neubau offiziell eröffnet.

Festakt und Tag der offenen Tür

„Dieser Tag hat eine lange Geschichte“, sagte Krankenhaus-Geschäftsführer Thomas Tatka beim Festakt zur Anbau-Einweihung, dem am Samstagnachmittag ein Tag der offenen Tür für alle interessierten Bürger folgen sollte. Eine Krankenhaus-Auslastung von über 90 Prozent, eine Intensivstation, deren 17 Betten fast immer komplett belegt sind, und generell steigende Anforderungen an ein Krankenhaus machten demnach ein Handeln notwendig.

Mit dem symbolischen Schlüssel zum neuen „Anbau West“ in der Hand lud Geschäftsführer Thomas Tatka die Festakt-Gäste zum Rundgang ein.
Mit dem symbolischen Schlüssel zum neuen „Anbau West“ in der Hand lud Geschäftsführer Thomas Tatka die Festakt-Gäste zum Rundgang ein. © Thomas Gödde

2009 begannen die Planungsgespräche, im Dezember 2015 wurde Richtfest gefeiert. „Dann hat sich alles noch weiter hingezogen“, sagte Tatka mit Blick auf Verzögerungen am Bau. „Aber heute feiern wir die offizielle Eröffnung!“ Der Anbau biete die Chance, dass sich das Knappschaftskrankenhaus auch in Zukunft weiterentwickeln könne.

Restarbeiten im Inneren des neuen Gebäudes sind jetzt noch zu erledigen, die Einrichtung muss noch komplettiert werden, dann sollen ab Ende Oktober die Bereiche Zug um Zug nach einem ausgeklügelten Ablaufplan bezogen werden.

9000 Quadratmeter Platz

Auf sieben Etagen und 9000 Quadratmetern, die an den Altbau angebunden sind, finden sich neue Einheiten für die Schlaganfallstation (Stroke Unit), eine größere Intensivstation (22 Betten plus einem Notbett) mit direkter Anbindung an den OP, zwei neue Bettenstationen (Zwei- und Dreibettzimmer), zusätzliche Lager- und Technikflächen. Die Krankenhausküche zieht in den Neubau ein. Eine Patientenaufnahme mit zehn Betten für Patienten, die zur Beobachtung im Krankenhaus bleiben müssen, soll im kommenden Jahr noch ausgebaut werden.

Perspektivisch vorgesehen ist auch ein Hubschrauberlandeplatz auf dem Dach vom „Anbau West“, hob die 1. Direktorin der Knappschaft-Bahn-See Bettina am Orde hervor. Der sei zwar im Moment noch kein Thema, aber schon einmal mitgedacht. Sie verwies zudem auf die zweite Baustelle am Knappschaftskrankenhaus, das gerade entstehende Facharztzentrum, das Ende des Jahres fertiggestellt sein soll.

Das Krankenhaus werde mit dem „Anbau West“ leistungsfähiger und patientenfreundlicher – „diesen Weg wird das Knappschaftskrankenhaus Bottrop in Zukunft weiter gehen“, sagte Bettina am Orde vor Gästen unter anderem aus der Stadtspitze, der Politik und dem Mitarbeiterkreis.

Betonung der Rolle der Mitarbeiter

Viele Dankesworte wurden bei der Eröffnungsfeier – samt symbolischer Schlüsselübergabe – formuliert. Auch Oberbürgermeister Bernd Tischler, der Ärztliche Direktor des Krankenhauses Professor Dr. Gernold Wozniak und der Leitende Baudezernent Eckhard Hofmann reihten sich ein.

Immer wieder wurde dabei auch die Rolle der Mitarbeiter im Haus betont. „Bei den neuesten Geräten und modernsten Räumen bleibt nicht zu vergessen, dass es vor allem auch auf die Menschen ankommt, die hier arbeiten“, meinte Tischler. „Ich freue mich, dass sie jetzt noch bessere Möglichkeiten haben, für die Patienten da zu sein.“