Bottrop. . Anwohner im Stadtteil leiden unter Umleitungen nach der Brückensperrung. Jetzt gelten neue Regeln für Lkw. Piktogramme erinnern ans Tempolimit.
- Lkw-Fahrer, die aus dem Gewerbegebiet Kruppwald kommen, sollen nicht länger durch die Siedlung rollen
- Anwohner haben sich über zahlreiche Lastwagen in den Wohnstraßen geärgert, genauso über Raser
- Neue Beschilderung und Piktogramme sollen die Situation verbessern, so die Hoffnung der Bezirksvertretung Süd
Große Piktogramme auf den Straßen in Ebel machen es noch einmal ganz deutlich: Hier im Stadtteil gilt Tempo 30. Die Stadt hat die Piktogramme jetzt aufbringen lassen – und im Kreuzungsbereich von Lichtenhorst und Ebelstraße neue Schilder für Lkw-Fahrer anbringen lassen. All das sind Reaktionen auf die Sperrung der Berne-Brücke in Bottrops südlichstem Stadtteil. Das Bauwerk an der Ebelstraße ist derart marode, dass es für sämtliche Kraftfahrzeuge gesperrt werden musste. Zu groß die Gefahr, dass die Brücke die Belastung nicht aushält. Seit März diesen Jahres können nur noch Radfahrer und Fußgänger die Berne an dieser Stelle überqueren.
Anwohner beklagen zusätzlichen Lärm und Staub
Als Folge davon wälzt sich der Verkehr – inklusive schwerer Lastwagen – durch die Siedlungsstraßen. Anwohner beklagen sich seither über zusätzlichen Lärm und Staub. Zusätzlich würden viele Autofahrer auf der Umleitungsstrecke viel zu schnell fahren, sich eben nicht an das Tempolimit von 30 Stundenkilometern halten.
Mit der neuen Beschilderung sollen zumindest die Laster aus dem Wohngebiet herausgehalten werden. So werden die Fahrer, die über den Lichtenhorst aus dem Gewerbegebiet Kruppwald kommen, an der Ebelstraße darauf hingewiesen, dass es links in eine Sackgasse geht. Stattdessen werden die Fahrer angewiesen, nach rechts in Richtung des Bahnübergangs am Bahnhof Süd zu fahren und eben nicht mehr durch den Stadtteil.
Verkehrszählung nach der Brückensperrung
Eine Verkehrszählung nach der Sperrung hatte ergeben, dass auch nach der Brückensperrung immer noch Lkw durch den Stadtteil gefahren waren – zum Ärger der SPD-Fraktion im Bezirk Süd, die der Auffassung ist, dass mit Ausnahme der Linienbusse oder der Müllabfuhr eigentlich keine Lastwagen durch die Siedlung fahren müssten. Die Zählung habe jedoch ergeben, dass es sich bei zwei Dritteln der Lastwagenfahrten um unnötigen Durchgangsverkehr handele, so die Kritik von Franz Ochmann, dem SPD-Sprecher in der Bezirksfraktion.
Nun also hofft die SPD im Süden, dass die schweren Lastwagen tatsächlich aus den Wohnstraßen rausbleiben und dass sich die übrigen Autofahrer auch an die Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Umleitungsstrecke halten – pünktlich zum Ende der Ferien und dem Wiedereinsetzen des Berufsverkehrs.
Beschilderung auf Borbecker Straße wird angepasst
Auch auf der Borbecker Straße soll bis dahin die Beschilderung für Lkw-Fahrer angepasst werden, sagt Bezirksbürgermeister Helmut Kucharski (SPD). Straßen NRW sei dafür zuständig und wolle das in dieser Woche in Angriff nehmen.
Gleichzeitig kündigte Kucharski an, dass seine Fraktion in der Sitzung der Bezirksvertretung am Donnerstag eine erneute Verkehrszählung beantragen werden. „Wir wollen überprüfen, ob die Maßnahmen wirken und die Anwohner nun tatsächlich Ruhe haben.“