Bottrop. . Bürgerinitiative sammelt rund 1000 Unterschriften und legt Einspruch gegen geplantes Wohnviertel ein: Es gibt genügend andere freie Flächen.
Rund tausend Unterschriften gegen den Bau eines neuen Wohnviertels in der Beckheide wird die Bürgerinitiative „Beckheide nicht bebauen“ in Kürze der Stadt vorlegen. Die Stadt plant auf dem Gelände an Kirchschemmsbach, Beckheide und Nordring den Bau von bis zu 90 Wohnungen in Mehrfamilienhäusern, Doppelhäusern und Einfamilienhäusern. Darunter sollen auch sozial geförderte Wohnungen sein.
Dagegen wehren sich die rund 30 Mitglieder der Bürgerinitiative mit der Unterschriftensammlung und ihren Einwänden gegen die Baupläne. „Wir wollen generell keine Bebauung in der Beckheide. Wir sehen das Gelände als wichtige ökologische Ausgleichsfläche und auch als Naherholungsgebiet für viele Anwohner an“, sagt Sprecher Thomas Erdmann bei einem Besuch in der WAZ-Redaktion.
Im Sommer zwei Grad kühler als anderswo
Das Gelände sei nötig für die Versickerung des Niederschlagswassers und gemeinsam mit dem Prosperpark ganz in der Nähe auch als Frischluftschneise wichtig für den Klimaausgleich. So sei es rund um das Freigelände um Sommer gut zwei Grad kühler als im benachbarten Stadtteil.
„Es sind in der Stadt genügend andere Freiflächen vorhanden, auf denen man Sozialwohnungen bauen könnte“, sagt Erdmann. Das Gelände des früheren Autohauses Cargo an der Gladbecker Straße falle ihm da ein oder das Lamperfeld, der aufgegebene Sportplatz an der Leibnitzstraße und Flächen an der Robert-Brenner-Straße.
Kritik an kurzer Offenlage der Pläne
Die Mitglieder der Bürgerinitiative werden der Stadtverwaltung ihre Bedenken gegen die Beckheide-Pläne am Dienstag vorlegen. Am Mittwoch ende die Frist dazu. Die Anwohner kritisieren jedoch, dass die Verwaltung die Zeit zur Beteiligung der Öffentlichkeit bei zwölf Arbeitstagen sehr kurz gehalten habe. Zu Pfingsten seien viele Bürger in Kurzurlaub gewesen und hätten so kaum Zeit gefunden, sich eingehender mit den Plänen für das neue Wohngebiet zu befassen.