Bottrop. . Eine Bürgerinitiative wehrt sich gegen den geplanten Bau von 90 Wohnungen
- Die Stadt plant auf der Freifläche zwischen Nordring und Gladbecker Straße den Bau von 90 Wohnungen
- Anwohner wollen ihre „grüne Lunge“ behalten und protestieren gegen die Pläne
- Als Alternativstandorte für Wohnbebauung nennen sie das Mengede-Gelände und das Lamperfeld
Die Stadt will die Freifläche an der Beckheide zwischen Nordring und Gladbecker Straße mit bis zu 90 Wohnungen bebauen; ursprünglich waren 58 vorgesehen. Gegen die Neubaupläne wehrt sich die Bürgerinitiative „Beckheide nicht bebauen“ mit einer Unterschriftensammlung, die noch bis Ende März läuft. Sie schöpft Zuversicht aus der Erinnerung an ihren erfolgreichen Widerstand 2010 gegen Baupläne.
Die Bürgerinitiative will sich auf keine Debatte mit der Politik einlassen darüber, wie viele Wohnungen womöglich verträglich sein könnten. „Wir lehnen jegliche Bebauung ab“, sagt Sprecher Thomas Erdmann: „Die Freifläche ist eine unverzichtbare grüne Lunge in einem sehr dicht besiedelten Wohngebiet.“ Sie mindere die Feinstaubbelastung durch den Verkehr auf Nordring und Gladbecker Straße. Zudem liefen beim Starkregen am Nordring schon jetzt oft die Keller voll. Wenn die Freifläche versiegelt wird, fürchten die Anwohner, seien noch größere Wasserschäden programmiert.
Drittes Argument der Anwohner gegen die Bebauung ist die Funktion als Naherholungsgebiet und als Schutzraum für Tiere. Die Anwohner Gisela und Gerd Frohne dokumentieren schon lange die Natur dort und sagen: „Neben Hasen, Spechten und Igeln wurden hier Fledermäuse gesichtet, die als biologische Zeichen für Artenreichtum gelten.“
Das Ensemble aus Freifläche und Kleigärten sei auch aus Sicht der Kleingärtner erhaltenswert, sagt Sprecher Thomas Erdmann und berichtet von Unterstützung aus den Reihen des KGV Beckheide. Die Initiative sieht durchaus den Bedarf an neuem, vor allem an günstigem Wohnraum. Als Alternativen zur Beckheide bringt sie bereits versiegelte Flächen ins Gespräch und nennt das ehemalige Mengede-Gelände an der Schubertstraße, das Lamperfeld oder Flächen an der Gladbecker Straße.