Bottrop. . Initiative übergibt Unterschriften gegen Wohnsiedlung Am Freitagshof. Bürger sehen Verkehrs- und Entwässerungsprobleme auf sich zu kommen.

  • 1685 Bürger haben auf den Listen der Initiative gegen die Bebauung unterschrieben
  • Baudezernent Klaus Müller nahm den Aktenordner mit den Listen entgegen
  • Gleichtzeitig gab er einen Überblick zum aktuellen Stand des Verfahrens

1685 Unterschriften gegen die angedachte Bebauung der Wiese am Freitagshof hat die Bürgerinitiative gesammelt. Dienstagnachmittag trafen sich ihre Vertreter mit Baudezernent Klaus Müller und übergaben ihm den entsprechenden Aktenordner. Dabei machten sie deutlich, dass sie jegliche Bebauung der Wiese ablehnen. Da spreche man für eine Mehrheit der Vonderorter, ist sich Gerd Brembach, einer der Organisatoren der Initiative, sicher. Die Grünfläche, die auch Heimat vieler Tiere sei, solle erhalten bleiben.

Georg Buddenkotte überreicht dem Baudezernenten Klaus Müller die Unterschriften.
Georg Buddenkotte überreicht dem Baudezernenten Klaus Müller die Unterschriften. © Thomas Gödde

Sorgen macht den Bürgern aber vor allem auch der Verkehr. Vonderort ist ein enger Stadtteil, es gibt nur wenige Zufahrtsstraßen und sämtlicher Verkehr müsste darüber laufen – auch während einer möglichen Bauphase. Georg Buddenkotte erinnerte daran, dass die Armeler Straße eigentlich eine Anliegerstraße sei. „Das würde bedeuten, sämtlicher Verkehr läuft über den Quellenbusch.“ Der werde aktuell erneuert und dann möglicherweise von schweren Baufahrzeugen wieder ruiniert.

Seit 2004 als Bauland ausgewiesen

Klaus Müller nutzte den Termin, um noch einmal deutlich zu machen, dass bisher überhaupt nicht klar ist, ob an dieser Stelle überhaupt jemals gebaut wird. Klar ist bisher nur, dass die Fläche in den Plänen als Bauland ausgewiesen ist. Seit 2004 sei es Bauerwartungsland, so Müller. Was nicht heißt, dass dort dann auch tatsächlich gebaut wird. Dafür muss nun ein so genanntes Bebauungsplanverfahren eingeleitet werden. In dem werden alle Punkte und Bedenken überprüft – etwa was Entwässerung und Verkehr angeht. Außerdem können Bürger Anregungen geben.

left true Aktuell muss der Investor Gutachten zu den Themen Verkehr, Entwässerung und auch die Einwirkung auf die Natur anfertigen lassen. Sorgen der Vonderorter, es handele sich um Gefälligkeitsgutachten, weil der Investor sie ja auch bezahlt, versuchte Müller auszuräumen. Die Stadt gebe in der Regel drei Gutachter vor, von denen könne sich der Investor dann einen aussuchen. Und am Ende müssten halt sämtliche Interessen gegeneinander abgewogen und gewichtet werden. Müller rechnet im Herbst mit ersten Ergebnissen, dann lade auch die Stadt zu einer offiziellen Bürgerversammlung ein.

Der Rat entscheidet

Müller erläuterte, dass die ursprünglich mal seitens des Investors angedachten 120 Wohneinheiten längst vom Tisch sind. Die hatte der Planungsausschuss bereits abgelehnt. Wie viele es nun werden, sei noch unklar. Müller geht von „mindestens einem Viertel weniger aus, oder noch weniger.“

Auf einer gemeinsamen Bürgerversammlung hatten SPD-Ratsfrau Jutta Pfingsten und CDU-Ratsherr Christian Geise klar gestellt, dass das gesamte Verfahren „ergebnisoffen“ sei, es also keinesfalls sicher sei, dass der Investor hier bauen darf. Denn das letzte Wort hat die Politik. Der Rat entscheidet.