Bottrop. . Auf einer Bürgerversammlung wollen Steffi Steentjes und Gabriele Schmeer Konzept für Hundewiese in der Boy vorstellen. Förderverein soll Kosten tragen.

  • Studentin hat ein Konzept für eine rund 5200 Quadratmeter große Fläche entwickelt
  • Auf einer Bürgerversammlung sollen die Interessen aller Hundebesitzer gebündelt werden
  • Plan der Initiatoren sieht vor mit Spendern und Sponsoren zu arbeiten und der Stadt keine Kosten zu verursachen

Geht es nach Steffi Steentjes gibt es in Bottrop bald eine Hundewiese – und zwar in der Boy. Dafür sucht sie nun Mitstreiter und will ihr Projekt am Dienstag, 21. März, im Café Bernsmann vorstellen. Denn die Wiese soll die Stadt nichts kosten. Stattdessen sollen Spender und Sponsoren die Einrichtung der Wiese finanzieren, wahrscheinlich über einen Förderverein, so die Idee.

Bisher nur Fläche im Ehrenpark

Aber der Reihe nach: Die 21-jährige Studentin und Hundehalterin hat die Diskussion um eine Freilauffläche verfolgt und auch zuvor schon selbst bei der Stadt nachgehört, wo sie ihre beiden Hunde denn ohne Leine laufen lassen könnte. Die Antwort war für sie und ihre Hunde eher unbefriedigend: „In der Stadt, so hieß es, gebe es nur die Fläche im Ehrenpark.“

Da die allerdings nicht besonders groß ist, hat die Studentin ein Konzept für eine Hundewiese in der Boy entwickelt, und zwar auf der Grünfläche zwischen Kraneburg- und Reulstraße hinunter Richtung Gewerbegebiet Weusterstraße. Die Fläche sei rund 5200 Quadratmeter groß, könnte ohne weiteres eingezäunt werden und bei Bedarf sogar noch erweitert werden, sagt Steffi Steentjes. Und schon jetzt seien dort am Boykampweg vor allem Hundehalter mit ihren Tieren unterwegs – und nur äußerst selten andere Spaziergänger. Der Stadt hat sie ihre Idee und ihr Konzept auch schon präsentiert, nun hofft sie, möglichst viele Unterstützer zu gewinnen.

Ratsfrau will ihre Kontakte einbringen

Steffi Steentje ist Kreisvorsitzende der Jungen Liberalen, der Nachwuchsorganisation der FDP, unterstützt wird sie von FDP-Ratsfrau Gabriele Schmeer, doch beide betonen ausdrücklich, dass es bei der Aktion nicht um Politik gehe. „Ich mach das auch nicht im Namen der Julis, sondern im Namen der Hundehalter, dabei spielt die politische Einstellung keine Rolle.“ Trotzdem will die Ratsfrau ihre Kontakte zu anderen Fraktionen oder zur Verwaltung nutzen, um auch dort Unterstützer zu finden.

Die Bürgerversammlung ist für die beiden Frauen ein erster Aufschlag, um die Interessen zu bündeln. Schließlich gibt es mehrere Gruppen, die sich für eine Freilauffläche stark machen. Die organisieren sich vor allem im sozialen Netzwerk Facebook. Für Steffi Steentjes und Gabriele Schmeer ist die Bürgerversammlung ein Schritt von der virtuellen Facebook-Welt in die Realität.

Firmen können Spenden an Vereine absetzen

Sie hoffen, dann genügend Unterstützer sammeln zu können, um einen Förderverein gründen zu können. Denn das sei das Ziel, so Gabriele Schmeer. Ein Förderverein könne nämlich um Sponsoren werben und auch Firmen ansprechen, die könnten dann ihren Beitrag steuerlich geltend machen, zählt sie einen Vorteil eines Vereins auf.

Wohlgemerkt: Der Verein solle lediglich die Einrichtung der Wiese übernehmen und wenn nötig die Pflege. Die Fläche selbst stände allen Hundebesitzern offen, erklärt Steffi Steentjes. Die Unterstützer und Sponsoren könnten sich eventuell auf einer Tafel präsentieren. Oder aber an entsprechenden Zaunelementen könnte der Hinweis auf den jeweiligen Spender angebracht werden – ähnlich wie auf manchen Bänken in Wandergebieten.

Bezirksbürgermeister zur Versammlung einladen

Zur Bürgerversammlung will Steffi Steentjes auch die Bezirksbürgermeister von Süd und Mitte, Helmut Kucharski und Klaus Kalthoff, einladen. Zwar liege die angedachte Fläche im Süden, doch zuletzt stand das Thema in der Bezirksvertretung Mitte auf der Agenda. Da hatte die Politik die Einrichtung einer solchen Fläche abgelehnt – allerdings vor allem aus Kostengründen. Die Rede war von rund 23 000 Euro, die die Bezirksvertretung aus ihrem eigenen Budget hätte geben sollen – und das liegt allein bei lediglich 133 000 Euro im Jahr und wird unter anderem auch dafür eingesetzt, die Grundschulen in Schuss zu halten.

Städte müssen keine Hundewiesen vorhalten

Eine Hundewiese ist jedoch eine freiwillige Aufgabe, eine Stadt muss sie nicht vorhalten, und auch aus der Hundesteuer leitet sich kein Anspruch auf eine solche Freilauffläche ab. Daher wird die Stadt für ein solches Projekt wohl kein Geld dafür zur Verfügung stellen. Allerdings waren die Signale positiv, wenn sich aus bürgerschaftlichem Engagement heraus so eine Fläche ergibt. Das hatte zuletzt auch Oberbürgermeister Bernd Tischer erklärt.

Die Bürgerversammlung findet statt am Dienstag, 21. März, um 19 Uhr im Café Bernsmann, Lütkestraße 23. Interessenten sollten sich vorher bitte per Mail anmelden unter: steffisteentjes@hotmail.com