Bottrop. . Ein Logistikinstitut braucht Platz für Versuche, so NRW-Wirtschaftsminister Duin. Noch in diesem Monat soll es einen Besichtigungstermin geben.

  • Universitäten und Logistikfirmen brauchen Halle für Tests ihrer Technik
  • Erstes Institut schaut sich noch im Januar an Ort und Stelle alles an
  • Wirtschaftsministerium begleitet Bergbau-Aus mit Technologieprogramm

Ein Labor für Großversuche in der Logistik sowie im Maschinen- und Anlagenbau ist auf dem Gelände der Kokerei Prosper geplant. Das kündigte Landeswirtschaftsminister Garrelt Duin neulich an. Noch in diesem Monat sollen sich erste Interessenten die Halle auf dem Gelände an der Prosperstraße ansehen. Ein Institut für Logistik brauche für Versuche Kapazitäten.

Das Wirtschaftsministerium hat die Logistik im Blick, weil diese eine boomende Branche ist. „Es handelt sich um ein Angebot für Hochschulen, Institute, kleine und mittlere Unternehmen“, erklärte Joachim Neuser. „Diese brauchen große Laborflächen um die 10 000 Quadratmeter, damit sie ihre Technik testen können“, sagte er.

Das Vorhaben in Bottrop ist eines der ersten Elemente

Das Vorhaben an der Kokerei ist Teil eines Technologie- und Kulturprogramms, mit dem das Landeswirtschaftsministerium das 2018 bevorstehende Ende des Steinkohlenbergbaus begleiten wird. Dazu hat das Ministeriums in Zusammenarbeit mit der RAG-Stiftung die Initiative „Glückauf Aufbruch 2018“ an den Start gebracht.

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Damit wollen Ministerium und Stiftung in den kommenden zwei Jahren einerseits die Leistungen der Bergleute würdigen, andererseits auch Perspektiven für die Zukunft der Bergbauregion aufzeigen. Als eines der ersten Elemente dieses Programms stellte Minister Duin in Dortmund auch die Pläne für ein Labor für Großversuche in der Nähe der Kokerei Prosper vor.

Noch wissen nur wenige darüber Bescheid

Weitere Beispiele aus dem Programm: In Gelsenkirchen an der Westfälischen Hochschule soll ein Erfinderzentrum für junge Wissenschaftler und kleine Firmen entstehen. Satellitengestützte Verfahren sollen helfen Umweltbelastungen ehemaliger Bergbauflächen zu erkunden und eine neue Nutzung der Gelände beschleunigen.

Noch wissen nur wenige Bescheid. Oberbürgermeister Bernd Tischler gehört dazu, auch Kokerei-Geschäftsführer Markus Masuth. „Es geht darum, den Universitäten oder Firmen Räumlichkeiten bereit zustellen, in denen diese Versuche stattfinden lassen können, für die sie sonst keinen Platz hätten“, erklärt Stadtsprecher Andreas Pläsken nach Rücksprache mit dem Oberbürgermeister.

Stadtverwaltung bringt Gelände ins Gespräch

Bei der Suche nach geeigneten Standorten für solche Labore sei auch die Stadt angesprochen worden. Die Verwaltung habe schließlich eine Halle der RAG-Zentralwerkstatt ins Gespräch gebracht. Für deren Gelände hat sich die Kokerei ein Zugriffsrecht gesichert.

„Es gibt erste Kontakte“, sagt Joachim Neuser vom Wirtschaftsministerium, das Universitäten oder Unternehmen auf unkonventionelle Weise helfen will. „Labor ist eigentlich nur ein Arbeitsbegriff. Im Grunde geht es um eine große Halle, mehr nicht. Flächen in solcher Größenordnung hat ja keine Hochschule und könnte sie sicherlich so schnell auch nicht bauen“, sagt Neuser.