Bottrop. . Die Erneuerung der Brücke an der Prosperstraße verzögert sich. Die Stadt hat einen Gutachter eingeschaltet, der Klarheit verschaffen soll.

Die Geschichte rund um die geplante Sanierung der Bahnbrücke über die Prosperstraße erhält ein weiteres Kapitel. Eigentlich hatte es ja geheißen, dass die Sanierung 2019 abgeschlossen sein soll. Doch dieser Zeitplan gilt nun nicht mehr. Entsprechende Gelder für die Brückensanierung sind im aktuellen Haushalt nicht mehr vorgesehen. Der Grund: Stadt und Bahn können sich nicht über die Kosten einigen.

Klar ist, dass die Stadt erreichen möchte, dass bei einer Sanierung die Engstelle wegfällt. Die Unterführung soll eine vernünftige Höhe bekommen, damit Lkw künftig nicht mehr stecken bleiben, zudem soll sie breiter werden, damit auch Fußgänger Platz haben. Die Bahn jedoch will die vorhandenen Widerlager bei der Sanierung nutzen, was bedeutet, dass sich an den Ausmaßen nichts ändert. Andernfalls müsste nach Ansicht der Bahn die Stadt die Kosten tragen.

Gutachter muss klären, wer die Sanierung veranlasst

Die Brücke ist marode und entsprechend sanierungsbedürftig.
Die Brücke ist marode und entsprechend sanierungsbedürftig. © Heinrich Jung

„Die Bahn sieht sich in dem Fall nicht als der Veranlasser der Maßnahme und will die Kosten nicht übernehmen“, erklärt Heribert Wilken vom Fachbereich Tiefbau und Stadterneuerung. Die Stadt hat nun einen Gutachter eingeschaltet, der in der Frage Klarheit verschaffen soll.

Nach Ansicht der Stadt ist die Bahn ebenfalls Veranlasser, schließlich will auch der Staatskonzern die marode Brücke sanieren. „Wir sehen die Bahn als Mit-Veranlasser, weil sie aus Lärmschutzgründen da arbeiten muss und weil der Bereich eine Langsamfahrstrecke ist.“ An der Horster Straße hätten sich Bahn und Stadt die Kosten geteilt, verweist Wilken auf andere Beispiele.

Bahn will Brücke so aufbauen wie bisher

„Die Bahn steht bisher auf dem Standpunkt, sie könnte die Brücke so wieder aufbauen“, sagt Wilken. Doch weil die Prosperstraße eine Landesstraße ist, müssten nach einer Erneuerung auch bestimmte Vorschriften, etwa was die Breite der Fahrbahn betrifft, eingehalten werden. Wilken spricht davon, dass die Bahn nun 2020/21 bauen will.

Ein Bahnsprecher erklärt auf Nachfrage nur, dass „die Gespräche zwischen der Stadt und unseren Fachleuten noch andauern.“

Bezirksvertretung Süd ist über Verzögerung verärgert

In der Bezirksvertretung Süd sorgt die erneute Verzögerung für Verärgerung. Bezirksbürgermeister Helmut Kucharksi will sich nicht damit abfinden, dass der jetzige Zustand weitere fünf Jahre Bestand hat. Er hofft auf eine Zwischenlösung, möglicherweise mit einem lichteren Geländer zur Fahrbahn und dem Einbau von LED-Technik. „Das sollten Dinge sein, die dann später wieder verbaut werden.“