Bottrop. . Sie besserten Vandalismus-Schäden an den Kreuzweg-Stationen aus. „Kreuzweg Ehrengarde“ sorgte Sicherheit. Prozession kann Karfreitag stattfinden.

Die Auszubildenden des Bergwerks Prosper Haniel haben auch in diesem Jahr den Karfreitag für viele Christen aus der Region gerettet.

Sie haben in den letzten drei Wochen die Schäden beseitigt, die Vandalen an einzelnen Stationen des Kreuzweges angerichtet hatten. Randalierer zerstörten beispielsweise die Scheiben an sechs der 15 Stationen und beschmierten das Holz mit Graffiti. Durch den Einsatz der Helfer kann nun die Prozession auf der Halde ihren gewohnten Lauf nehmen und normal stattfinden.

„Die Zerstörung ist nicht ansatzweise so schlimm, wie in den letzten Jahren. Dennoch ist der Vandalismus nicht zu tolerieren“, sagt Hermann-Josef Schepers, Diözesanvorstandsmitglied der KAB im Bistum Essen. Er hatte vor drei Jahren die „Kreuzweg Ehrengarde“ ins Leben gerufen, die seitdem für den Schutz des Prozessionsweges sorgt.

Andacht beginnt um 9.30 Uhr

Beim Kreuzweg ziehen am Karfreitag Christen aus dem gesamten Ruhrgebiet auf die Berge-Halde Haniel. Treffpunkt ist am Sportplatz östlich der Kreuzwegbrücke, Fernewaldstraße.

Die Andacht beginnt um 9.30 Uhr. Ruhrbischof Dr. Franz-Josef Overbeck wird die Gläubigen begleiten. An jeder Station entlang des Kreuzwegs, der den Leidensweg Jesu Christi mit der Arbeitswelt der Bergleute verbindet, gibt es eine kurze Betrachtung.

Schepers betont: „Die 20 ehrenamtlichen Helfer mit dem symbolträchtigem gelben Schal sind regelmäßig unterwegs, sie passen auf die Kulturstätte Halde Haniel auf.“ Alles könnten sie aber nicht sehen. Und: Vandalismus komme eben immer wieder vor.

Ehrung der Auszubildenden

„Die Schäden, die angerichtet wurden, haben wir soweit alle behoben. Die Arbeiten gingen relativ zügig von der Hand. Die Azubis konnten aufgrund des Wetters jedoch erst in den letzten Wochen mit dem Streichen beginnen. Aber – das war kein Problem“, so Schepers. Die Reparaturen hätten in den Jahren zurvor viel mehr Mühe gemacht. „Gerade im letzten Frühjahr ist mehr zerstört und gestohlen worden. Vieles musste erneuert oder instand gesetzt werden.“

Was ist, wenn es keine Auszubildenden der RAG mehr gibt? Wer kümmert sich dann um die Haldensanierung und die Sicherheit? Auch diese Fragen standen nach der erneuten Beschädigung des Kreuzweges im Raum. Diese Probleme wären nun – nach mehreren Gesprächen und Terminen – hinfällig, hebt Schepers hervor. „Es gibt einen Nachfolgeplan für 2018. Die Stiftung der Ruhrkohle AG wird sich in der nächsten Zeit einbringen und helfen. Sie unterstützt die Kulturstätte mit einer Förderung.“ Genaueres könne er aber noch nicht sagen. Die Tradition bleibe jedoch vorerst gewahrt, die Halde geschützt.

Die Haniel-Auszubildenden, die die Sanierung in diesem Jahr durchführten, werden am heutigen Freitag um 9.30 Uhr für ihre Leistungen vor Ort geehrt. Unter anderem dankt ihnen ihr Ausbildungsleiter Bernhard Schimanski für das erbrachte Engagement.