Bottrop. . In den Supermärkten fragen Kunden verstärkt nach Gemüse und Obst aus der Umgebung. Vieles stammt aus NRW, ist aber nicht besonders gekennzeichnet.

Zu erkennen sind sie an ihren oftmals rot-weiß-grünen Aufklebern - halt den Landesfarben Nordrhein-Westfalens. In den Supermärkten im Stadtgebiet sind regionale Produkte immer häufiger anzutreffen, doch muss der interessierte Kunde schon aufmerksam hinschauen: Denn da liegen die „knackig frischen Landäpfel“, die Kräuter aus Straelen oder die Kartoffeln aus Lembeck eher bunt gemischt neben Obst und Gemüse aus fernen Ländern - Knoblauch aus China, Tomaten aus Spanien, Ananas aus Costa Rica und Wirsing aus Italien.

"Obst und Gemüse sind stark nachgefragt"

Produkte aus der Region sind „in“, da sind sich alle befragten Geschäftsführer und Filialleiter von Supermärkten und Discountern im Stadtgebiet einig. „Obst und Gemüse, aber auch Wurst- und Fleischwaren aus der Region werden von den Kunden stark nachgefragt“, meint Turgay Avci, Marktleiter des Edeka-Marktes am Südring.

„Die Kunden legen Wert auf deutsche Produkte, aber wenn sie aus der Region kommen, ist das noch besser.“ Drum gibt es im Markt neben den regionalen Produkten mit dem Label „Gutes aus der Region“ auch beispielsweise solche vom Schmücker Hof in Kirchhellen: Momentan sind das Kartoffeln, Äpfel und Birnen sowie der hofeigene Apfelsaft. „Bald kommen wieder Erdbeeren, Heidelbeeren und Spargel dazu“, so Avci und erklärt, dass es im Markt auch Honig von einem Imker aus dem Stadtgebiet gibt. „Der ist nur für uns!“

"Das gibt einfach ein besseres Gefühl"

Regionale Produkte schaffen Vertrauen und suggerieren ländliche Idylle. Kurze Transportwege und somit größere Frische und Umweltschutz, das sind die Argumente, die Kunden zu den regionalen Produkten greifen lassen. „Das gibt einfach ein besseres Gefühl“, meint Kristina Konietzky, Kundin im Rewe-Supermarkt an der Prosperstraße.

„Vor allem junge Leute interessieren sich für die regionalen Produkte“, weiß Wolfram Triebe, Geschäftsführer des Marktes. Aber eigentlich kämen die meisten Artikel im Markt immerschon aus Nordrhein-Westfalen. „Beispielsweise 80 Prozent unserer Wurst- und Fleischwaren, insbesondere das gesamte Frischwurstsortiment stammen aus NRW.“ Zudem ordert der Chef speziell für seinen Markt beispielsweise Kartoffeln von „Bauer Bernie“ aus Lembeck, „denn die haben eingebauten Geschmack!“ Zudem gibt’s unabhängig von den Produkten mit Label - momentan Suppengemüse, Kräuter, Kartoffeln und Chinakohl - Eier von einem Hühnerhof in Recklinghausen oder Graupenwurst eines Bottroper Metzgers - eine regionale Spezialität.

Auch beim Discounter gibt es Regionales

Auch bei den Discountern macht sich die verstärkte Nachfrage der Kunden nach regionalen Produkten zunehmend bemerkbar. Aldi Süd hat bereits reagiert. „Wir führen regionale Produkte seit etwa anderthalb Jahren im Sortiment“, erklärt Sven Rutert, momentan Filialleiter im Azubi-Projekt im Aldi-Markt am Südring. Explizit nachgefragt würde regionales Obst und Gemüse jedoch nicht. Gekennzeichnet ist es mit einem besonderen Label „Regionales Produkt“. Bedingt durch die Jahreszeit gibt’s momentan nur Kräuter, Kartoffeln und Porree frisch aus NRW. „Demnächst haben wir aber auch wieder Erdbeeren, Spargel, Salat und Äpfel aus der Region“, so Sven Rutert.

"Wir haben sie an die Zentrale weitergegeben"

In den Bottroper Lidl-Märkten suchen Verbraucher speziell gekennzeichnete regionale Produkte dagegen noch vergebens. „Aber die Nachfrage insbesondere bei Obst und Gemüse ist da“, so Carmen Scheffczyk, stellvertretende Filialleiterin. „Wir haben dies an die Zentrale weitergegeben. Die Kunden wollen einfach wissen, woher die Waren kommen, und dass sie frisch sind“, so Scheffczyk und fügt hinzu: „So kaufe ich selbst ja auch ein.“