Bottrop. . Partei betont, dass der Investorenwettbewerb zum Saalbau-Areal von einem möglichen Anbau unabhängig ist. Investor rechnet mit vielen Interessenten.
SPD und Stadtverwaltung haben unterschiedliche Auffassungen über eine mögliche Rathaus-Erweiterung. Zumindest Teile der SPD sehen das Vorhaben der Verwaltung kritisch. Es gäbe in absehbarer Zeit genügend leerstehende Büroflächen in Bottrop, sagt Fraktionschef Thomas Göddertz. Er hält es für sinnvoller zunächst zu prüfen, ob es nicht günstiger sei, Flächen zu mieten oder bestehende Immobilien zu kaufen und herzurichten, anstatt einen Neubau zu planen.
Konkrete Immobilien nennt Göddertz nicht. Man kann aber davon ausgehen, dass auch die SPD das RAG-Gebäude am Gleiwitzer Platz im Blick hat. Schließlich wird der Bergbau-Konzern seinen Sitz in der Bottroper Innenstadt aufgeben. Einen möglichen längerfristigen Leerstand an dieser Stelle der Innenstadt möchte wohl niemand in Kauf nehmen.
Anbau als Option
Wie berichtet gibt es Überlegungen, an den Altbau des Rathauses einen zusätzlichen Flügel anzubauen. Der läge dann teilweise auf dem heutigen Saalbau-Grundstück. Im Zuge der Beratungen über die künftige Nutzung des Saalbau-Geländes und der damit verbundenen Debatte über einen Investorenwettbewerb hatte die Verwaltung ihre Pläne konkretisiert und veröffentlicht. Dem Wettbewerb stimmt die SPD zu, stellt aber gleichzeitig klar, dass die Rathauserweiterung lediglich eine Option sei. Bei der Beratung gehe es nun lediglich um den Zuschnitt des Grundstücks, das potentielle Interessenten verplanen können. Ein Teilstück der Fläche will die Stadt zunächst für eigene Planungen zurückhalten.
Zeitplan
Aktuell beraten die politischen Gremien über den Investorenwettbewerb, als nächstes die Bezirksvertretung Mitte am 26. Januar.
Bis zum Sommer will die Stadt die Ausschreibungsgrundlagen erarbeiten, im Herbst soll dann der Rat darüber entscheiden.
Bis Mitte 2017 soll das Verfahren laufen, Ende 2018 die Halle abgerissen werden.
Geht es nach der SPD soll der Wettbewerb möglichst offen gehalten werden, es solle nicht zu viele Vorgaben geben, was Nutzung und Gestaltung der Gebäude angehe, sagt Göddertz, wobei er sich Einzelhandel oder Gastronomie dort eher nicht vorstellen könne.
Oliver Helmke, der als Projektentwickler und Investor in der Branche tätig ist, rechnet damit, dass das Interesse an dieser Fläche und an diesem Wettbewerb groß sein werde – auch über Bottrop hinaus. Er selbst hatte schon mehrfach angedeutet, dass auch er sich eine Beteiligung vorstellen könne.
Großzügige Grünflächen rund um eine Neubebauung
Es komme auf die Rahmenbedingungen an. Und die will die Stadtverwaltung bis Sommer 2016 erarbeiten, damit dann der Rat über den Beginn des Investoren-Auswahlverfahrens entscheiden kann. Helmke kann sich rund um eine Neubebauung großzügige Grünflächen vorstellen, was die eigentlich nutzbare Baufläche verringern würde. Inwieweit solche Ideen in Konkurrenz zu anderen Investoren-Plänen dann noch wirtschaftlich seien, werde sich im Zuge eines solchen Wettbewerbs herausstellen.
Denn schließlich ist die Stadt auch auf den Erlös des Grundstücksverkaufs angewiesen.