Bottrop. . Betrüger haben drei Senioren auf dem Eigen per Telefon als vermeintliche Angehörige in einer „Notlage“ um Geld gebeten. Zum Glück ohne Erfolg.
Dreimal an einem Tag haben Enkeltrickbetrüger durch Anrufe versucht, von Senioren auf dem Eigen Geld zu ergaunern, indem sie sich als Verwandte ausgaben und eine Notlage vortäuschten. In allen drei Fällen reagierten die Angerufenen richtig, so dass die Betrüger leer ausgingen. Da die Täter oft ganze Datensätze abtelefonieren, können in den nächsten Tagen in Bottrop weitere Betrugsversuche stattfinden.
Polizeisprecher Michael Franz bestätigte auf WAZ-Anfrage, dass am Mittwoch ein 89-jähriger Mann in seiner Wohnung an der Gladbecker Straße von einer vermeintlichen Enkelin angerufen worden war, die versucht hatte, ihn dazu zu bewegen, einen „größeren Bargeldbetrag“ zu übergeben an einen Boten, der demnächst vor seiner Tür stehen werde.
Auch die Nichte stellte sich als falsch heraus
Der Angerufene ging ebenso wenig auf die Forderung ein wie eine Seniorin an der Straße Wildenhoff, die in den Mittagsstunden von einer angeblichen Nichte angerufen worden war. Sie sagte der Anruferin, sie habe nicht so viel Geld; darauf endete das Gespräch. Als sie später im Bekanntenkreis darüber berichtete, stellte sich heraus, dass eine weitere Anwohnerin ebenfalls angerufen worden war. Als sie ankündigte, sie werde jetzt ihren Sohn ans Telefon holen, legte die Anruferin auf.
Vorsicht auch vor der Schockanruf-Variante
Die Betrugsversuche am Telefon laufen immer nach demselben Schema ab. Die Täter suchen in Telefondatensätzen nach Vornamen, die vermuten lassen, dass der Angerufene bereits jenseits des Rentenalters ist. Durch geschickte Fragen gelingt es den Anrufern, sich als vermeintliche Verwandte auszugeben, die dringend Geld benötigten. Bei der „Schockanruf“-Variante behaupten sie, ein enger Verwandter sei schwer verletzt und brauche dringend Geld für die Operation. Die Polizei rät Angerufenen, sich niemals auf solche Geldübergaben einzulassen und die Polizei über 110 anzurufen.