Bottrop. Tierischer Notruf: Eine Bottroperin rief Mittwoch die 110 an, weil sie von einem Eichhörnchen verfolgt wurde. Die Polizei kam und rettete das Tier.

Über den Polizeinotruf 110 ging der Hilferuf aus Bottrop Mittwochmorgen bei der Polizei ein. "Ich werde von einem Eichhörnchen verfolgt", erklärte die junge Anruferin. Tatort: die Eichenstraße in Bottrop.

Die Polizei, so Pressesprecherin Ramona Hörst, eilte der jungen Frau und auch dem kleinen Eichhörnchen natürlich sofort zur Hilfe. "Die Anruferin hat nicht den Eindruck gemacht, in einer großen Notlage zu sein. Es ging ihr schon darum, dem kleinen Tier zu helfen", erklärt die Pressesprecherin weiter.

Eichhörnchen-Baby war schon ziemlich erschöpft

Die Beamten erwiesen sich dann auch tatsächlich als Tier-Retter in der Not - sie fingen das zu diesem Zeitpunkt schon ziemlich erschöpfte Baby-Hörnchen ein. "Es ließ sich auch ohne Widerstand festnehmen", so Ramona Hörst, die, wie die anderen Kollegen auf der Wache auch, sichtlich Spaß an dieser tierischen Hilfsaktion hatte. In sicherem "Gewahrsam" auf der behandschuhten Hand des Polizeibeamten gab es auch direkt vor Ort ersteinmal ein Apfelstückchen.

Und in Sicherheit auf der Wache, ging die Versorgung des völlig erschöpften Tierchens dann auch nahtlos weiter. "Die Kollegen haben sich natürlich zuerst schlau gemacht, was so ein Eichhörnchen essen darf", berichtet Ramona Hörst. Darauf gab es dann Apfelstückchen und Honigtee in winzigen, Baby-Eichörnchen-gerechten Häppchen und per Pipette. Als es dann wieder bei Kräften war, brachten die Polizeibeamten ihren tierischen Schützling in eine Auffangstation, die sich um Eichhörnchen-Babys kümmert.

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Tierschützer machen übrigens in jedem Jahr aufs Neue darauf aufmerksam: Kleine Eichhörnchen, die sich an Menschen klammern, haben keine Tollwut. Vielmehr tun sie das aus purer Verzweifelung, weil sie, und das vielleicht schon vor Tagen, ihre Mutter verloren haben und deshalb mangelversorgt sind. In so einem Fall bitten die Tierschützer dringend darum, die Tiere zu einem Tierarzt zu bringen. "Aus Tierschutzgründen behandeln die meisten Tierärzte diese Wildtiere kostenlos", erklärte auf unsere Nachfrage ein Tierarzt aus Gelsenkirchen. Wem also ein Baby-Eichhörnchen zuläuft, der sollte die Kostenfrage am besten vorher mit dem jeweiligen Tierarzt abklären.

Video auf Facebook zeigt fürsorgliche Polizisten

Ein Video haben die Polizeibeamten von diesem, auch für sie nicht alltäglichen tierischen Notruf auch noch gedreht. Zu sehen auf der Facebookseite der Polizei Recklinghausen.