1100 Schüler aller Bottroper Grund- und Förderschulen sowie 150 Gladbecker Schüler werden bis Freitag 2500 Bäume am Waldpädagogischen Zentrum (WPZ) am Ruhehorst gepflanzt haben . Das Konzept des „Jahrgangswaldes“ ist einmalig in Deutschland: Als Erstklässler pflanzen die Schüler „ihre“ Bäume, besuchen sie in den nächsten Jahren immer wieder und pflanzen sie als Viertklässler am Kletterpoth aus, wo so schon 60 000 Bäume Wurzeln geschlagen haben.

„Dieses Baumbaby ist ein Jahr alt“, sagt Steffi Holzhauser und zeigt den Erstklässlern einen Kastanientrieb. „Solch einen Baum pflanzen wir zwar heute nicht. Aber ich zeige ihn euch, weil ihr daran schon die wichtigen Bestandteile erkennen könnt: Wurzel, Stamm und Krone.“ Steffi Holzhauser ist eine der rund 50 Helfer, die die Schulkinder im WZP betreuen. Im Pflanzzelt macht sie vor, wie Setzlinge von Eiche, Buche, Hasel, Kiefer, Kirsche und Linde richtig in den Topf zu setzen. Mit dem Topf voll Erde macht Holzhauser es vor: „Ich nehme meine Hand und bohre ein tiefes Loch. Da kommt der Baum rein. Dann drücken wir das fest, damit der Baum nicht wackelt. Und jetzt nehmen wir zwei Finger und ziehen den Baum vorsichtig ein bisschen hoch, bis wir Risse in der Erde sehen...“ „...damit der Baum trinken kann“: Die Schüler aus Welheim haben aufgepasst. Wenn sie ihre Bäumchen in die Beete gesetzt haben, bekommen sie noch eine Führung über das Gelände mit seinen großen Tieren (Schweine, Ziegen) und den kleinen (Vögel, Bienen). Dann muss es aber hurtig gehen: Die Klassen der nächsten Schule stehen schon vor der Tür.

Feier am 31. Mai

In diesem Frühjahr feiert das WPZ 20-jähriges Bestehen. Ein solches Naturerziehungsprogramm kann nur funktionieren, weil Stadt und Regionalverband Personal stellen, sagt Peter Pawliczek, Vorsitzender des Kreisverbandes Bottrop der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, die das WPZ seit der Gründung 1995 betreut. Wenn der langjährige Leiter der Gregorschule in diesem Sommer in den Ruhestand geht, werden seine Freistellungs-Stunden umverteilt, und er bleibt dem WPZ als ehrenamtlicher Betreuer erhalten. Wie Erich Schüttauf, der sich seit 1999 um das waldpädagogische Konzept kümmert. Wie Addie Henkel. Der ist nicht nur „unser Projektmanager“, wie Pawliczek ihn lobt, sondern auch noch ein gut vernetzter Beschaffer. Zur Feier des 20-jährigen Bestehens, das am 31. Mai ab 10 Uhr am Ruhehorst im Rahmen des Frühlingsfestes gefeiert wird, hat er sich anheischig gemacht, dem WPZ endlich eine feste Bühne zu besorgen für die vielen musikalischen Geburtstags-Glückwünsche, die die Schutzgemeinschaft an diesem Tag entgegen nimmt.