Bottrop/Neuruppin. . Ende April soll der Raubmörder, der 2014 einen Lidl in Bottrop überfallen hat, in Neuruppin zugeschlagen haben. In Hannover erschoss er einen Zeugen.

Der Räuber, der im April 2014 im Lidl an der Gladbecker Straße mehrere Schüsse abgefeuert hatte, bevor er mit dem Kasseninhalt verschwand, hat offenkundig erneut zugeschlagen, diesmal in Neuruppin in Brandenburg.

Die Ermittlungskommission „Discounter“ in Hannover teilte mit, sie prüfe einen Zusammenhang eines bewaffneten Raubüberfalls Ende April in Neuruppin mit der immer länger werdenden Serie des so genannten „A-2-Räubers“. Er wird so genannt, weil seine Tatorte in der Regel entlang der Autobahn 2 liegen.

„Wir sind uns ziemlich sicher, dass er in sieben Fällen der Täter ist“, sagt e Oberstaatsanwalt Thomas Klinge aus Hannover im März. Dort ermittelt die Ermittlungskommission „Discounter“ wegen Raubes und wegen Raubmordes: Am 4. Dezember hatte der .Mann bei einem Überfall auf einen Supermarkt in Hannover-Stöcken einen 21-jährigen Zeugen erschossen und einen weiteren Kunden mit einem Schuss schwer verletzt.

Diese Schüsse fielen aus der selben Waffe, mit denen der Täter auch in Bottrop geschossen hat. Ein Waffengutachten des Bundeskriminalamtes ergab: Beim Mord in Stöcken wurde die selbe Waffe benutzt wie zuvor schon bei den Überfällen in Bottrop, Hamm, Burg (Sachsen-Anhalt), und Hannover-Ricklingen (die WAZ berichtete).

Die Tat in Bottrop ist typisch für die Vorgehensweise des Täters. Er sorgt dafür, dass er möglichst der letzte Kunde im Laden ist: Im Lidl zog er am 17. April 2014 gegen 21 Uhr seine Waffe und gab Warnschüsse ab, bevor er in die Kasse griff und, auch das typisch, mit einem Fahrrad flüchtete. Beim vermutlich jüngsten Raub am 29. April in Neuruppin kam er um 20.45 Uhr in den Lidl-Supermarkt und schoss zur Warnung in den Boden. Auch in diesem Fall trug der Mann wie in Bottrop ein Basecap.

Mehr als 20 Überfälle könnten auf sein Konto gehen. Inzwischen gehen die Fahnder davon aus, dass auch Überfälle in Gifhorn, Dessau und womöglich Wolfenbüttel auf das Konto des Raubmörders gehen.

Beim jüngsten Überfall wurde der Täter, der auf der Flucht einen Zeugen mit der Waffe bedrohte, so beschrieben: etwa 170 Zentimeter groß und zwischen 40 und 50 Jahre alt, osteuropäischer Akzent. Er hat kurze graue Haare und war und trug dunkelgraue Jacke, dunkle Hose und helles Basecap.