Bottrop. . Waren bisher 40 Euro für das Fahren ohne Ticket fällig, sind es ab Juli 60 Euro. Diese Erhöhung sei längst „überfällig“ gewesen, so die Vestische.

Schwarzfahrer, die erwischt werden, müssen ab Juli tiefer in die Tasche greifen. Statt wie jetzt noch 40 Euro werden ab dem 1. Juli 60 Euro für die Fahrt ohne Ticket fällig. Als „überfällig“ bezeichnet Norbert Konegen, Sprecher der Vestischen, diese Erhöhung. Denn zuletzt sei das „erhöhte Beförderungsentgelt“, so die offizielle Bezeichnung dieser Strafe, im Jahr 2003 erhöht worden – damals von 30 auf 40 Euro.

Dagegen seien in den zwölf Jahren jedoch immer wieder die Fahrpreise erhöht worden. Somit sank die Differenz zwischen dem regulären Fahrpreis und der Geldstrafe. Rechnerisch mag das für manch einen vielleicht das Schwarzfahren attraktiv gemacht haben.

Rund 61 Millionen Fahrgäste sind im Jahr mit der Vestischen unterwegs, die Quote der Schwarzfahrer liege zwischen 1,2 und 1,3 Prozent, so Konegen. Das klingt nicht viel, „doch im Jahr haben wir so einen Einnahmeausfall von 650 000 Euro“. Weil Nahverkehrsunternehmen in der Regel Zuschussgeschäfte sind – das gilt auch für die Vestische – ist das ein Betrag, der letztlich zusätzlich von der Allgemeinheit gezahlt werden muss. Schließlich müssen die Kommunen als Gesellschafter den Verlustausgleich tragen.

"Die Kontrolleure sind rund um die Uhr unterwegs"

Schwarzfahrer müssten jederzeit auf allen Linien der Vestischen mit Kontrollen rechnen, sagt Konegen. „Die Kontrolleure sind rund um die Uhr unterwegs.“ Die Reaktion ehrlicher Fahrgäste auf die Kontrollen sei positiv, so der Sprecher Vestischen. Zum Glück gebe es aber auch mit ertappten Schwarzfahrern keine so großen Probleme wie etwa bei der Bahn. Dort beklagen die Kontrolleure vermehrt körperliche Angriffe. Zwei Fälle, bei denen Mitarbeiter aus dem Grund für mindestens drei Tage ausfielen, habe es 2013 aber auch bei der Vestischen gegeben.