Bottrop. Telekom verlegt Glasfaserleitungen und rüstet auch das Mobilfunknetz auf. Über 80 Prozent der Haushalte in Bottrop können davon profitieren.

Die Deutsche Telekom wird in Bottrop moderne Glasfaserleitungen verlegen und fast in der ganzen Stadt das Telekommunikationsnetz für schnellere Internetverbindungen aufrüsten. Auch das LTE-Mobilfunknetz wird der Konzern ausbauen.

Zum Ende des Jahres will die Telekom das neue Netz anschalten. „Achtzig bis 85 Prozent der Haushalte können dann mit Geschwindigkeiten von 50 MBit und mehr im Internet unterwegs sein“, sagte Frank Neiling, Ansprechpartner für Breitbandausbau bei der Telekom, in der Bezirksvertretung Mitte. Bisher können dies etwa drei oder vier Prozent aller Haushalte.

Während die Telekom bis zum Ende des vorigen Jahres weite Teile Kirchhellens bereits für das schnelle Internet tauglich gemacht hatte, werden in Alt-Bottrop bisher noch überwiegend Kupferkabel genutzt. „Dieses Netz war ausgelegt fürs Telefonieren. Wir wollen das Kupfernetz aber irgendwann komplett abschalten“, sagte Neiling. Über die Kupferkabel werde die Internetgeschwindigkeit um so geringer, je weiter entfernt die jeweiligen Hausanschlüsse von den Verteilkästen der Telekom liegen.

„Jetzt ist es daher noch so, dass Sie 16 Mbit bestellen, aber oft nur zwei Mbit bekommen“, erläuterte der Telekom-Mitarbeiter. Mit dem Glasfaserausbau können Kunden auch tatsächlich die Geschwindigkeiten bekommen, die sie buchen. Die Telekom stelle die neue Technologie auch den anderen Internetanbietern zur Verfügung. „Wir stellen das Netz jedem Wettbewerber zur Verfügung. Ob dieser es dann auch nutzen wird, entscheidet allerdings nicht die Telekom“, sagte Neiling. Auch die Kunden der Telekom müssten aktiv werden, um schnelle Internetverbindungen zu bekommen. „Das geschieht nicht automatisch. Kunden müssen sich bei uns melden, wenn sie höhere Geschwindigkeiten haben wollen“, sagte der Mitarbeiter des Telekommunikationskonzern.

Gewerbegebiete außen vor

Die Telekom baue auch das Mobilfunknetz fürs schnelle Internet aus, erklärte Neiling. Denn der Konzern strebe ein Verschmelzung beider Technologien an. Damit erreiche die Telekom, dass in Ortsteilen, in denen aus wirtschaftlichen Gründen keine Glasfaserleitungen verlegt werden, mit Hilfe der LTE-Technologie dennoch annähernd so schnelle Verbindungen möglich werden. „Bottrop wird fast komplett mit neuer Technologie ausgerüstet“, sagte der Telekom-Mitarbeiter zu.

Kritik an den Ausbauplänen der Telekom übte Bezirksbürgermeister Klaus Kalthoff (SPD). „Gerade Gewerbegebiete bleiben außen vor. Das ist eine Misere. Denn gerade Betriebe brauchen ja oft eine bessere Versorgung“, monierte er. Auch Firmen könnten schnelle Internetleitungen bekommen, stellte Telekom-Mitarbeiter Neiling klar, wenn diese bereit sind, dafür zu zahlen. Die Kosten lägen mitunter beim Zehnfachen eines Normalkunden.