Bochum-Dahlhausen. LDSV-Ehrenvorsitzender Günter Schauwienold prägteden Schwimmsport in Bochum und ganz Nordrhein-Westfalen.
Sport hält jung! Ein gutes Beispiel dafür ist Fritz-Günter Schauwienold. Am 12. Oktober vollendet der Bochumer Vorzeige-Schwimmer sein 80. Lebensjahr und ist noch immer fit wie ein Turnschuh. Wenn Schauwienold zurückblickt, stehen für ihn aber seine ehrenamtlichen Aktivitäten im Linden-Dahlhauser Schwimmverein und im Land Nordrhein-Westfalen im Mittelpunkt. „1945 kehrte ich nach den Kriegswirren mit meiner Familie wieder nach Dahlhausen zurück. Ein Jahr später kam ich als Sextaner in die Theodor-Körner-Schule und verließ sie 1954 als Klassenbester mit dem Abitur“, sagt der sportliche Rentner.
Durch seine Klassenkameraden kam Schauwienold zun Sport. „Sie liebten die Ruhr und den LDSV. Das trieb auch mich 1946 in die alte Flussbadeanstalt“, erinnert er sich. Dort entdeckte er sein Talent für den Wassersport und trat in den folgenden Jahren in der überregionalen Dahlhauser Wettkampfmannschaft in NRW an.
LDSV wartete förmlich auf Schauwienold
„Der Schwimmsport war und ist für mich mehr als nur ein Hobby“, sagt Schauwienold. Das galt auch für die Zeit seines Jurastudiums in Tübingen und Bonn. Zweimal nahm er für die Uni Tübingen mit Erfolg an den deutschen Hochschulmeisterschaften teil.
Auch nach dem Studium blieb Schauwienold dem Schwimmsport treu. Es ging für ihn zurück nach Dahlhausen. Im LDSV hatte man förmlich auf ihn gewartet. Er verhalf dem Verein zu großer Bekanntheit, auch über die Dahlhauser Grenzen hinaus. „Zunächst nahm ich mich der Jugendarbeit an. Talente muss man entdecken und fördern“, sagt der heute noch immer fitte 79-Jährige.
Unvergessene Städtekämpfe mit Sheffield
Mit 25 Jahren war er bereits Vorsitzender des LDSV und blieb es ganze zwölf Jahre lang. Mit viel Engagement und einem guten Vorbild für junge Menschen hatte er den Verein von 120 auf 700 Mitglieder gebracht. Der Umzug ins neu errichtete Südbad und der langfristig gesicherte Erhalt des Vereinsheimes an der Ruhr fallen in seine Amtszeit. Die Ernennung zum Ehrenvorsitzenden machte deutlich, wie sehr der Verein seine Arbeit schätzte und würdigte.
Noch immer ist Schauwienolds Rat gefragt
Ehrungen für seine Verdienste hat Günter Schauwienold viele bekommen. Sein Heimatclub, der Linden-Dahlhauser Schwimmverein, der Schwimmverband NRW und der Deutsche Schwimm-Verband verliehen ihm Goldene Ehrennadeln und Goldplaketten. Für seine Verdienste um Sport und Wirtschaft erhielt er zudem die Bundesverdienstkreuze am Bande und 1. Klasse.
Die Landesregierung zeichnete ihn wegen seiner großen Verdienste im Schwimmsport mit der Sportplakette des Landes aus. Im DSV ist sein Rat noch heute gefragt. Nach der Wiedervereinigung war er im Rahmen der Aktivitäten „Aufbau Ost“ zeitweilig als Hauptgeschäftsführer für den Aufbau der wirtschaftlichen Selbstverwaltung in Südwestsachsen tätig.
Doch an ein Ende im Schwimmsport dachte Schauwienold nicht. „Wenn man einmal über den Verein hinaus bekannt geworden ist, dann kommen die Anfragen. Und man kann nur schwer nein sagen, wenn einem der Wassersport so am Herzen liegt“, sagt Schauwienold. Prompt wurde er Vorsitzender der Fachschaft Schwimmen im Stadtsportbund Bochum. „Unvergessen sind die Städtekämpfe mit unserer Partnerstadt Sheffield“, erinnert sich der Jubilar.
Einfach weiter schwimmen
Ganz dick in Schauwienolds Kalender angekreuzt ist das Jahr 1985: „Die 600 Schwimmvereine in NRW wählten mich zu ihrem Präsidenten. Ich konnte nicht nein sagen“, erklärt er. Die Ehrenmitgliedschaft des Verbandes sei dann der Dank für seine viele Mühen und Anstrengungen gewesen.
Und wie hält man sich mit fast 80 Jahren körperlich und geistig noch so fit? „Ganz einfach. Man muss weiter schwimmen. Ich bin wöchentlich regelmäßig im Südbad anzutreffen. Das schafft und erhält mir wirkliche Lebensqualität“, sagt er und zeigt stolz das gerade zum 20. Mal erworbene Goldene Sportabzeichen.