Wiemelhausen. Evangelische Gemeinde Wiemelhausen stellt Entwicklungsszenarien zu Gebäuden und Aufgabenschwerpunkten vor. Baumhof-Zentrum soll Kita werden.

Wohin geht die Reise in der evangelischen Gemeinde Wiemelhausen bis 2030? Eine Arbeitsgruppe aus dem Presbyterium stellte Szenarien dazu bei der Versammlung in der Melanchthonkirche vor. 60 Leute kamen und hörten zu, da viele Fakten rund um die Gemeindeentwicklung auf den Tisch kamen. Entscheidungen, wie sich die Gemeinde zukünftig aufstellt, gab es nicht.

Presbyter Holger Saiko teilt die Arbeitsergebnisse des Presbyteriums mit, wie sich die Gemeinde für die Zukunft aufstellen sollte.
Presbyter Holger Saiko teilt die Arbeitsergebnisse des Presbyteriums mit, wie sich die Gemeinde für die Zukunft aufstellen sollte. © Dietmar Wäsche

Mit einer Ausnahme: Das Baumhof-Zentrum bleibt nicht mehr Predigtstätte. Es soll ein Kindertagesstätten-Zentrum werden. „Wir empfehlen den Ausbau mit U3-Gruppe. Möglicherweise bleibt auch noch ein Saal“, erklärt Arbeitsgruppenmitglied Holger Saiko, der die Szenarien für die Gebäude vorstellte.

Da diese Arbeitsgruppe, so Saiko weiter, Mitte Januar aus einem Gespräch zur Gemeindezukunft mit Vertretern der vorgesetzten Kirchenbehörden – Architektin Bettina Albien (Ev. Kirchenkreis) und Roland Berner, Bauabteilung des Landeskirchenamtes – ernüchtert herausging, gibt es eine weitere Ansage: Die Gemeindeverantwortlichen müssen sich demnächst entscheiden, ob die Melanchthon- oder die Petrikirche die zukünftige Predigstätte der Ortsgemeinde wird. Saiko: „Herr Berner machte deutlich, dass die Gemeinde langfristig nur eine Kirche erhalten kann. Für ihn ist das die Petrikirche, je nach Konzept.“

Neues Finanzmanagement ab 2021

Eigentlich wollte die Arbeitsgruppe die Entscheidung offen halten. Sie erarbeitete deshalb drei Zukunftsszenarien. Zum einen gleichwertiger Erhalt beider Predigtstätten. Möglich wäre auch der Ausbau einer der Kirchen als Zentrum der Gemeindearbeit mit einer nachgeordneten Nutzung der anderen. Das dritte Szenario „Schließen eines der Standorte“ hingegen trifft die geforderte Perspektive. Ziel sei dabei, für die betroffene Kirche in Zusammenarbeit mit Dritten eine Umnutzung zu finden. Etwa als Kultur- oder Nachbarschaftszentrum.

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Roland Berner informierte zudem, dass ab 2021 das „Neue Kommunale Finanzmanagement“ auf kirchliche Gebäude übertragen wird. Diese Richtlinie sehe vor, dass Gemeinden 20 Prozent des Feuerversicherungswertes eines Gebäudes pro Jahr in die Baurücklagen stellen. „Bei uns sind das derzeit 88.000 Euro“, so Saiko. Geld, das für andere Aufgaben fehlt.

Zahl der Mitglieder schrumpft

Finanzkirchmeisterin Heike Rojek-Kröger und Baukirchmeister Markus Uhrich stellten zuvor den Gemeindehaushalt vor. Derzeit ist er ausgeglichen, obwohl die Gemeinde schrumpft. Uhrich: „Anfang 2000 hatte Melanchthon alleine 6800 Mitglieder. Heute erreichen wir mit Petri und Baumhof zusammen 6300 Personen.“ Rojek-Kröger sieht deshalb ein Einbrechen der Finanzen ab 2021.

Für welche inhaltlichen Schwerpunkte die Gemeinde zukünftig steht, stellte Pfarrer Martin Röttger vor: „Das sind Jugendarbeit, Diakonie und Kulturarbeit.“ Klar wurde: Möglichst bis Ende 2019 sollte das Presbyterium bauliche Beschlüsse treffen. Vor allem, da 2020 Presbyterwahlen sind.