Bochum-Süd. . Nach 23 Jahren als Leiter der Verwaltungsstelle Süd geht Peter Sennin in den Ruhestand. Sein Nachfolger kennt sich im Stadtbezirk bestens aus.

Nach 23 Jahren ist Schluss. Am Freitag (22.) hat Peter Sennin, Leiter der Bezirksverwaltungsstelle Süd im Uni-Center, „seinen Letzten“. „Es hat großen Spaß gemacht“, sagt Sennin, dem es aber nicht schwer fällt, loszulassen: „Denn jetzt sind andere dran.“ In seinem Fall Thomas Fründ (47), der nach sechs Jahren „Baustellenmarketing“ im Tiefbauamt als Sennin-Nachfolger nun ins Uni-Center wechselt.

Peter Sennin geht mit 59 Jahren in die Freizeitphase. Seinen Schreibtisch verlässt er „mit einem guten Gefühl“. „Ich habe mich hier gut entfalten können“, sagt Sennin, der vor allem seine beiden Kolleginnen Tanja Naber und Anja Wengorz vermissen wird. „Die habe ich schon lieb gewonnen.“ Als sehr vertrauensvoll und angenehm bezeichnet er auch die Zusammenarbeit mit der Bezirksvertretung Süd und mit der Verwaltung. Die Rolle als Bindeglied zwischen beiden Seiten sei sehr wichtig gewesen. „Angenehmerweise ging es in den Bezirksvertretungssitzungen nie unter die Gürtellinie und immer um die Sache.“

Start mit Mammut-Haushaltssitzung

An seinen ersten Tag in der Bezirksverwaltungsstelle Süd kann sich Peter Sennin noch gut erinnern: „Es ging gleich los mit einer Haushaltssitzung – fünf Stunden lang. Dementsprechend komplex fiel auch die Niederschrift aus, für die ich zuständig war.“ In besonderer Erinnerung bleibt Sennin auch der Malakowturm in Stiepel, der ein neues Dach bekam. „Dieses Projekt lag mir sehr am Herzen. Das war ein gutes Beispiel dafür, dass sich ehrenamtliches Engagement auszahlt. Und wie gut die Verwaltung intern zusammenarbeiten kann.“

Klettern, paddeln, Kunst genießen

Über Langeweile wird sich Peter Sennin im Ruhestand nicht beklagen. „Die Frage wird eher sein, wie ich all meine Hobbys zeitlich koordiniert bekomme.“

Mit seiner Frau (63), mit der er seit 14 Jahren in Essen wohnt (vorher Weitmar), teilt Sennin die Leidenschaft des Alpinkletterns. Beide haben sich jetzt auch einem Kajakverein angeschlossen. Zudem gehen sie gern ins Kino, besuchen Ausstellungen und das Schauspielhaus. Die Kunst hat es Peter Sennin angetan – er war von 1981 bis 1996 im Kulturamt tätig.

Gerne hätte er gesehen, dass die Bezirksverwaltungsstelle an zentralerer Stelle unterkommt. „Das Uni-Center ist schon der richtige Ort. Aber nicht so versteckt in der zweiten Etage. Da hilft auch keine Beschilderung.“ So sei es schwer, Bürgernähe zu zeigen – laut Sennin genau das, worum es bei seiner Arbeit in erster Linie geht.

Klarer Heimvorteil

Vielleicht fällt ein Umzug der Bezirksverwaltungsstelle ja in die Amtszeit seines Nachfolgers Thomas Fründ. Der 47-Jährige (verheiratet, zwei Kinder) freut sich sehr auf die neue Herausforderung und geht diese „mit Respekt, aber ohne Bammel“ an. Immerhin hat er einen klaren Heimvorteil: Von Geburt an lebt Fründ im Stadtbezirk Süd; zwischendurch 15 Jahre in Stiepel, sonst immer in Wiemelhausen. „Ich kenne hier Hinz und Kunz, bin gut vernetzt in Vereinen und Verbänden“, sagt der Feuerwehrmann des Löschzugs Stiepel. Da dürfte also nichts anbrennen.